Beschwerden über Inkassobüros nehmen zu

Die Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) verzeichnete im Vorjahr deutlich mehr Beschwerden von Konsumenten über Inkassobüros. Die Anzahl der Fälle stieg von 880 im Jahr 2014 um 31 Prozent auf 1.157.

Knapp 1,3 Millionen Euro wurden für die Verbraucher im Bundesland erkämpft, zog die AKNÖ Konsumentenschutzberatung am Donnerstag Bilanz. Das entspricht einem leichten Rückgang gegenüber den 1,4 Millionen im Jahr 2014.

Zahlreiche Konsumenten holten sich Rat wegen hoher Mahn-Spesen. „Es braucht eine gesetzliche Regelung, dass die Inkasso-Spesen die Grundforderung nicht übersteigen dürfen“, sprach sich AKNÖ-Präsident Markus Wieser für eine Entrümpelung der Tarifverordnungen für Inkassobüros aus. Deutlich zugelegt haben auch Anfragen zu Finanzdienstleistungen, etwa Fremdwährungskredite und Lebensversicherungen.

Schlichtungsstellen vermeiden teure Verfahren

Vier Mal unterstützte die AKNÖ Verbraucher vor Gericht. Bei den meisten Fällen komme man aber zu einer außergerichtlichen Lösung, betonte Direktor Helmut Guth. Dafür intervenierte die Kammer für 2.061 Niederösterreicher bei Firmen, weil diese nicht auf Anliegen von Konsumenten reagiert hatten. Telefonisch wurden 28.265 Verbraucher aus dem Bundesland informiert, 7.316 Mal gab es persönliche Beratungsgespräche.

Die AKNÖ begrüßte in ihrer Aussendung die mit Jahresbeginn neu geschaffene Schlichtungsstelle für Verbrauchergeschäfte, durch die kostspielige und komplizierte Gerichtsverfahren vermieden werden könnten. Diese Einrichtung befasst sich mit Streitigkeiten zwischen Konsumenten und Unternehmen, für die keine der anderen sieben staatlich anerkannten Verbraucherschlichtungsstellen (wie E-Control oder RTR) zuständig ist.

Die AKNÖ verwies darüber hinaus auf je eine Rauchfangkehrer-, Installateurs- und Kfz-Schlichtungsstelle, die in Niederösterreich gemeinsam mit der Wirtschaftskammer umgesetzt wurden.

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