VW startet größte Rückholaktion

388.000 Autos des VW-Konzerns müssen in die Werkstatt. 75.000 davon alleine in Niederösterreich. Der Grund: Durch Software-Manipulationen entsprechen die Autos nicht den strengen EU-Abgasnormen.

Alleine in Niederösterreich - wie auch in Wien - werden 75.000 Autos in die Werkstätten gebracht werden. Neben den Fahrzeugen von VW sind auch die Marken Audi, Skoda und Seat betroffen. Die betroffenen Fahrzeugbesitzer werden per Post aufgefordert, ihren Wagen umrüsten zu lassen. Die Werkstatt können sie sich aussuchen - mehr dazu in Rückrufaktion ab Jänner (news.ORF.at).

Für einen Großteil der Fahrzeuge soll ein Software-Update reichen, sagt der Sprecher von VW Importeur, Richard Mieling: „Das ist ein Update wie bei einem Computer, das heißt über das Fahrzeug wird über einen Rechner angesteuert. Dann wird ein Programm auf dieses Steuergerät aufgespielt und mittels dieses neuen Programms entspricht das Fahrzeug in den Abgaswerten auch im Prüfzyklus den gesetzlichen Vorschriften“, erklärt Mieling das Update.

VW Emblem Logo

APA/EPA/Ole Spata

Laut VW soll dieser Prozess eine halbe Stunde dauern. Konkret geht es am Anfang um Fahrzeuge mit dem zwei Liter TDI-Motor, gefolgt von den 1,2 Liter-Modellen. Bei den 1,6 Liter-Modellen, die im Herbst in die Werkstatt müssen, braucht es etwas mehr, so Mieling: „Hier wird neben dem Softwareupdate auch ein sogenannter Strömungsgleichrichter eingebaut. Das ist ein Plastikrohr, das vor dem Luftmassenmesser angebaut wird, um die entsprechenden Abgasvorschriften zu erreichen.“

Sammelklage wird vorbereitet

Unterdessen bereitet der Verein für Konsumenteninformation ein Sammelklage vor. Aus Niederösterreich meldeten sich bereits 3.800 Kunden dafür an. Der Verein für Konsumenmenteninformation will es aber nicht nur bei der Klage belassen. Gemeinsam mit dem ÖAMTC soll später auch gestestet werden, was die Umrüstung und das Softwareupdate konkrekt gebracht haben.

Keine gute Idee wäre es, die notwendigen Arbeiten nicht durchführen zu lassen, heißt es wiederrum bei der Niederösterreichischen Arbeiterkammer: „Unserer Meinung nach müsste man es machen lassen, denn wenn das nicht dem entspricht, was der Gesetzgeber vorschreibt, könnte man die Zulassung des Autos verlieren“, erklärt KFZ-Experte Werner Krisch. Verbrauch und Leistung der Autos sollen unter den Updates nicht leiden, verspricht Volkswagen. Bis Ende des Jahres will man die bisher größte Rückrufaktion des Konzerns abgeschlossen haben.

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