Ausbau des Angebotes bei Tageskliniken

Die Verweildauer in Niederösterreichs Spitälern wird immer kürzer. Bei einer Umfrage schnitten die Tageskliniken 2015 sehr gut ab. Jetzt soll das Angebot mit fächerübergreifenden Tageskliniken ausgebaut werden.

An 23 niederösterreichischen Landeskliniken gibt es bereits tagesklinische Einrichtungen - vielfach sind sie in die Fachabteilungen integriert - dort werden kleine operative Eingriffe durchgeführt. Der Patient kann noch am selben Tag nach Hause gehen. Ein Trend, den man jetzt forcieren will, so Landesrat Karl Wilfing (ÖVP). Denn die Ein-Tages-Aufenthalte „sparen Millionen im Gesundheitssystem.“

„Der Trend geht weg von längeren hin zu kürzeren und tagesklinischen Aufenthalten“, sagte der Landesrat. Niederösterreich sei dabei „Vorreiter“: 8,7 Prozent der insgesamt 358.000 Krankenhausaufenthalte im Vorjahr dauerten demnach nur einen Tag, österreichweit liege der Durchschnitt bei 5,6 Prozent. Die Verweildauer sei von 2001 bis 2015 von sechs auf 4,8 Tage gesunken, wie die Statistik der Landeskliniken-Holding zeigt.

Moderne OP-Methoden ermöglichen den Umstieg

Durch moderne OP-Methoden sind viele medizinische Eingriffe tagesklinisch möglich. So werden auch Knie-Arthroskopien bereits ohne stationären Aufenthalt durchgeführt. Am häufigsten sind Augen-OPs - rund 94 Prozent aller Grauen-Star-Operationen in Niederösterreich werden tagesklinisch durchgeführt. Auch bei Eingriffen nach Brüchen von Leisten oder Nabel, Krampfadern-Entfernungen und gynäkologischen Operationen werden viele Patienten abends nach Hause entlassen.

Freie Bettenkapazitäten anders nutzen

Interdisziplinäre Tageskliniken gebe es bereits zum Beispiel in Zwettl, Mistelbach, Stockerau (Bezirk Korneuburg) und Mödling, sagte Markus Klamminger, stellvertretender Medizinischer Geschäftsführer der NÖ Landeskliniken-Holding. Weil diese Einrichtungen am Wochenende geschlossen haben, reduziere dies die Personalkosten, dazu kommen Einsparungen bei stationärer Verpflegung und Betten, führte Wilfing aus. Frei gewordene Betten könnten in anderen Abteilungen wie Dialyse- und Palliativ-Stationen genutzt werden. Zudem seien die Einsparungen wichtig, weil in einem anderen Bereich - nämlich für Medikamente - die Ausgaben steigen.