Tennis: Thiem zwingt Nadal in die Knie

Dominic Thiem hat am Samstag im Halbfinale in Buenos Aires Rafael Nadal bezwungen und feiert damit seinen bisher größten Erfolg. Kurz nach dem sensationellen Sieg sprach noe.ORF.at mit Thiems Trainer Günter Bresnik.

Obwohl der Tennisjungstar Thiem bereits drei Turniersiege auf der ATP-Tour verbuchte, darf der Sieg gegen Spaniens Superstar Nadal als „Sternstunde“ in der Karriere des 22-jährigen Lichtenwörthers bezeichnet werden. Thiem bezwang Nadal im Halbfinale des 598.865-Dollar-Sandplatzturniers in Buenos Aires nach fast drei Stunden und nach Abwehr eines Matchballs. Am Sonntag trifft der 22-Jährige mit Nicolas Almagro erneut auf einen Spanier.

Kurz nach dem Halbfinal-Sieg gegen Nadal stand Trainer Günter Bresnik gegenüber noe.ORF.at für ein Interview zur Verfügung.

noe.ORF.at: Herr Bresnik, Dominic Thiem hat vor wenigen Minuten den besten Sandplatzspieler aller Zeiten besiegt und steht im Finale von Buenos Aires. Haben Sie damit spekuliert, dass Ihr Schützling auf Sand gegen einen Mann gewinnen kann, der neunmal die French Open in Paris gewonnen hat und 141 Wochen die Nummer eins der Welt war?

Günter Bresnik

APA/Helmut Fohringer

Dominic Thiems Trainer Günter Bresnik

Bresnik: Das kann man durchaus als Sensation bezeichnen, vor allem deshalb, weil Dominic in den ersten beiden Runden nicht so sattelfest war und auch mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen hatte. Auf diese Leistung gegen Nadal kann man zu Recht sehr stolz sein. Das haben noch nicht viele Spieler der jüngeren Generation geschafft, einen Nadal auf Sand zu besiegen - schon gar nicht in einem Halbfinale und nach einem Duell über drei lange Sätze. Das ist auch für mich sehr beeindruckend.

noe.ORF.at: Ihr Schützling hat fast drei Stunden lang mit Nadal mehr als nur mitgehalten und war auch in engen Situationen mental immer sehr stark. Im dritten Satz hat er ja sogar einen Matchball abgewehrt. Sehen Sie das als weiteren Beweis für seine gute Entwicklung?

Bresnik: Dominic hat sich im Vergleich zum Vorjahr noch einmal stark gesteigert. Er hatte erstmals in seiner Karriere eine mehrwöchige Vorbereitungsphase ohne Krankheit und ohne Verletzung. Er ist topfit, und das merkt man jetzt auf dem Platz. Er hat jetzt auch immer einen eigenen Physiotherapeuten dabei, und das ist ein wichtiger Teil des Erfolgs. Auch die Arbeit mit Hans Holdhaus wirkt sich positiv aus. Das Wichtigste ist aber, dass Dominic akribisch an seinen Zielen arbeitet. Ich sehe den Burschen jeden Tag auf dem Platz. Und wenn er sich dann so belohnt, ist das phantastisch.

noe.ORF.at: Sie wirken trotzdem sehr cool und gelassen. Wird dieser Triumph gefeiert?

Bresnik: Ich habe das Spiel gemeinsam mit Dominics Vater verfolgt. Wir sind unglaublich stolz auf ihn, wir wissen aber auch, was er kann, und wir müssen weiter dranbleiben. Dominic steht jetzt im Finale und will natürlich auch das gewinnen. Aber egal wie das Endspiel ausgeht - es ist hier in Buenos Aires ein lang ersehnter Traum in Erfüllung gegangen. Dass Dominic im Alter von 22 Jahren eine Allzeitgröße wie Rafael Nadal besiegt, ist auch für mich eine sehr, sehr erfreuliche Sache.

Das Gespräch führte Klaus Fischer, noe.ORF.at.

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