Erinnerungsstücke mit Geschichte gesucht

Für das künftige Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich in St. Pölten wird eine Sammelaktion gestartet. Bis 31. Mai werden Alltagsgegenstände und Erinnerungsstücke aus 1918 bis 1938 gesucht.

Interessante Objekte werden in einem Schwerpunkt über die Erste Republik ausgestellt, sagte Stefan Karner, Leiter des wissenschaftlichen Beirats, am Donnerstag in einem Pressegespräch. Gesucht werden „Objekte, die Geschichte über einzelne Menschen erzählen“, sagte Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP). Dazu zählen etwa Tagebücher, historische Arbeitskleidung oder der Einberufungsbefehl des Großvaters. Diese sollen die Exponate aus den Landessammlungen Niederösterreichs ergänzen, die ab Mitte 2017 im Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich auf 3.000 Quadratmetern ausgestellt werden.

Ab sofort können potenzielle Leihgeber historische Gegenstände und Dokumente telefonisch (Tel. 0800/22842017) melden. Außerdem werden Objekte und Dokumente bis 30. April jeden Samstag von 10.00 bis 16.00 Uhr im Foyer des Landesmuseums begutachtet. Mitarbeiter des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgen-Forschung erfassen alle Gegenstände und deren Hintergrundgeschichte und wählen in der zweiten Jahreshälfte 2016 geeignete Exponate aus. Die Objekte sollen helfen, „den Alltag begreifbarer zu machen“, sagte Karner, der das Institut leitet.

Haus der Geschichte

Haus der Geschichte

Seit Herbst 2015 sind die Planungen für das neue „Haus der Geschichte“ in St. Pölten abgeschlossen. Es wird die historische Entwicklung Niederösterreichs zeigen.

Private Kaiserhaus-Sammlung angekauft

Ein „wesentlicher Faktor für die Gestaltung“ des Hauses der Geschichte sei der Ankauf der größten privaten Kaiserhaussammlung durch das Land von Gastronom Mario Plachutta, sagte Pröll. Die Kosten von 2,6 Millionen Euro wurden aus dem Kulturbudget des Landes finanziert, mit dem Budget des Hauses der Geschichte habe der Erwerb nichts zu tun, sagte der Landeshauptmann. Geld einbringen soll der Verleih von Objekten aus der Habsburg-Sammlung für Ausstellungen. Der Kostenrahmen für das Haus der Geschichte in St. Pölten beträgt drei Millionen Euro.

„Wir haben mit Sammelaktionen gute Erfahrungen gemacht“, verwies Pröll etwa auf das Projekt „Niederösterreich privat“ im Jahr 2013, für das 70.000 Filmrollen abgegeben wurden. Auch Sammelaufrufe für die Schallaburg-Ausstellungen „Österreich ist frei“ 2005 und „Jubel & Elend. Leben mit dem Großen Krieg 1914-1918“ im Jahr 2014 sowie für die grenzüberschreitende Landesausstellung „Österreich. Tschechien. geteilt - getrennt - vereint.“ 2009 seien erfolgreich gewesen.

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