Hypo erwirtschaftete wieder Gewinn

Trotz weiterer Abschreibungen im Zusammenhang mit dem Debakel der Hypo Alpe Adria zieht die Hypo Niederösterreich für 2015 eine positive Bilanz. Der Nettogewinn liegt laut Aussendung bei etwas mehr als sechs Millionen Euro.

Unter anderem mit Sonderangeboten sei es gelungen, die Summe der Kundeneinlagen im vergangenen Jahr auf mehr als drei Milliarden Euro zu erhöhen. Gegenüber 2014 bedeutet das ein Plus von einer Milliarde Euro, sagt der Sprecher der Hypo, Bernhard Krumpel: „Die Zinsphase ist derzeit nicht optimal für den Kunden, gerade was Spareinlagen betrifft. Daher haben wir spezielle Angebote gemacht, zum Beispiel das 1-Prozent-Sparbuch, das sehr gut gelaufen ist. Auf der anderen Seite haben wir die Beratung intensiviert.“

„Kein Nachbesserungsbedarf notwendig“

Die Situation am Markt sei herausfordernd, so Krumpel gegenüber noe.ORF.at, dazu kommen etwa 87 Millionen Euro, die die Hypo in den vergangenen zwei Jahren im Zusammenhang mit dem Debakel der Kärntner Landesbank abschreiben musste: „Man muss in letzter Konsequenz sehen, wie in den nächsten zwei Wochen das Thema Heta sich weiter entwickelt, aber aus unserer Sicht ist kein Nachbesserungsbedarf notwendig.“

Zum Ende 2015 hatte die Hypo die von ihr gehaltenen Heta-Anleihen im Wert von 225 Millionen Euro auf 64,2 Prozent abgeschrieben. Mit diesem Kurs standen die Heta-Bonds unter dem aktuell vom Land Kärnten gebotenen Ablösekurs von 75 Prozent in den Büchern der niederösterreichischen Landesbank. Zu dem vom Bund zuletzt aufgebesserten Angebot - einer Umschuldung von Heta-Anleihen auf 18-jährige Nullkuponanleihen - will sich die Hypo Niederösterreich öffentlich bisher nicht festlegen. „Es ist wichtig, das Angebot auf dem Tisch zu haben, es gibt Bewegung“, kommentierte Bankchef Peter Harold. Zur Zeit werde alles durchgerechnet. Zwar ist erst am 18. März Aufsichtsrat. Der Vorstand hat aber schon die Ermächtigung, mit dem Aufsichtsratspräsidium kurzfristig zu entscheiden.

Alles über 64,15 Prozent sei ein Ertrag

Weil das Ablöse- beziehungsweise Umschuldungsangebot höher angesetzt ist als der Wert der Heta-Anleihen in den Bankbüchern zum Jahresende, bedeute das, dass man - so der Deal durchgeht - jetzt schon Auflösungen von Wertberichtigungen vornehmen werde können. „Was immer passiert, alles über 64,15 Prozent ist außerordentlicher Ertrag“, sagte Harold am Donnerstag zur Austria Presse Agentur (APA).

Vom Ablöse- bzw. Umschuldungsangebot seien jedenfalls die 225 Millionen Euro an unbesicherten landesgarantierten Senior Bonds der Hypo Niederösterreich vollständig erfasst. Ebenso vom Angebot erfasst sind die anteilig schon übernommenen und noch zu übernehmenden Heta-Forderungen der Pfandbriefstelle. Dafür war in der Hypo-Bilanz wegen einer Finanzgarantie vom Land keine eigene Risikovorsorge nötig.

Kapitalquote und Zinsüberschuss gesteigert

Die Hypo vergab im Vorjahr Kredite in Höhe von 1,5 Milliarden Euro, den Großteil im Bereich der öffentlichen Hand und im Bereich der Immobilien. Kapitalquote und Zinsüberschuss konnten gesteigert werden, so Krumpel. 2014 musste die Hypo Niederösterreich einen Verlust von 31,3 Millionen Euro hinnehmen - mehr dazu in Hypo NÖ wegen Heta mit Verlust.

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