Quartiersuche für Flüchtlinge hält weiter an

Derzeit werden in Niederösterreich 16.500 Flüchtlinge betreut. Drei Viertel aller Gemeinden haben Asylwerber aufgenommen. Man rechnet, dass es bald zu einem weiteren Andrang kommen könnte, deshalb geht die Quartiersuche weiter.

„Die Unterbringung in den verschiedensten Quartieren funktioniert grundsätzlich gut“, sagte der für Asyl zuständige Landesrat Maurice Androsch (SPÖ) auf Anfrage von noe.ORF.at. Man habe derzeit allein 15.000 Asylwerber in der Landesbetreuung und nochmals 1.500 in Betreuungseinrichtungen des Bundes. Man bemühe sich, eng mit den Bürgermeistern und den Hilfsorganisationen zusammenzuarbeiten.

Androsch: „Bevölkerung zeitgerecht informieren“

Die bisherigen Erfahrungen mit der Quartiersuche in Niederösterreich seien gut. „Dort, wo wir mit den Gemeinden einen guten Kontakt haben und die Bürgermeister und Bürgermeisterinnen hinter dem Projekt und dem gesamten Komplex, der abzuarbeiten ist, stehen, und sich intensiv und gemeinsam einbringen - mit der Bevölkerung und mit den Ehrenamtlichen, die dort tätig sind - funktioniert es hervorragend“, so Androsch.

„Es muss aber die Bevölkerung auch immer zeitgerecht informiert werden, und es muss auch weiterhin Informationsveranstaltungen geben. Es gibt natürlich mancherorts Probleme und Themen, die man bei der Unterbringung von 15.000 Flüchtlingen hat, das ist klar, und da muss man dann eben genauer hinsehen“, sagte Androsch.

Grundversorgung von Flüchtlingen

ORF

Es werden weiterhin Quartiere für Flüchtlinge und vor allem Familien für unbegleitete Jugendliche gesucht

Vom neuen Grenzmanagement der Bundesregierung erwartet sich Androsch einiges, stellte aber klar: „Jetzt Prognosen abzugeben, nach den ersten drei Monaten des Jahres 2016, ist eine sehr schwierige Sache. Ich sehe durchaus die Bemühungen der Bundesregierung, Flüchtlinge kontrolliert nach Österreich zu lassen. Auch die Bemühungen, Flüchtlingsbewegungen kontrolliert abzuwickeln und eine Möglichkeit für die Länder - und das ist wichtig - eine Planbarkeit in dieser Situation zu schaffen. Hier sehe ich Bemühungen und Fortschritte“, betonte Androsch.

Pro Woche 300 Asylwerber in die Landesbetreuung

Derzeit könne jetzt noch nicht abgeschätzt werden, wie viele Flüchtlinge in den nächsten Monaten zu erwarten sind. Dennoch wisse man, dass weiterhin Quartiere benötigt werden. Deshalb entschloss man sich, „einen Aufruf an die Bevölkerung zu starten, sich zu melden, wenn man die Möglichkeit in Wohnungen oder Häusern hat, noch Plätze zur Verfügung zu stellen.“ Wichtig wäre es auch, „weitere Unterbringungsmöglichkeiten für unbegleitete Jugendliche in Familien zu finden“, ergänzte Androsch seinen Appell. Zurzeit werden pro Woche etwa 200 bis 300 Asylwerber aus der Bundes- in die Landesbetreuung übernommen.

Links: