Hollabrunn: Schüler droht mit Amoklauf

In Hollabrunn ist am Mittwoch ein Schüler wegen gefährlicher Drohung festgenommen worden. Der 18-Jährige hatte per SMS einen Amoklauf mit einem Messer angekündigt. Motiv dürfte ein drohendes „Nicht genügend“ im Zeugnis gewesen sein.

Der 18-jährige Schüler einer dritten Klasse der Bundeshandelsschule (BHAS) in Hollabrunn erhielt Mittwochvormittag die Nachricht, dass er das Unterrichtsfach „Übungsfirma“ - in dem die Schülerinnen und Schüler eine virtuelle Firma betreiben - mit negativer Beurteilung abschließen wird. Daraufhin eskalierte die Situation. „Er hat Möbel umgeworfen. Die Kollegen sind sofort eingeschritten, haben mich verständigt“, sagt Direktorin Andrea Filz gegenüber dem ORF Niederösterreich. „Wir wollten mit dem jungen Mann ein Gespräch führen, das war aber nicht möglich. Er hat das Schulhaus innerhalb kürzester Zeit verlassen.“

Schule von Polizei abgeriegelt

Wenig später schrieb der 18-Jährige ein SMS an einen Schulkollegen. Darin soll er angekündigt haben, mit einem Messer in die Schule zurückzukehren. Der Schulkollege informierte die Lehrer, die Polizei wurde eingeschaltet. „Wir haben sofort eine Großfahndung nach dem flüchtigen jungen Mann eingeleitet“, sagt Thomas Heinreichsberger, Sprecher der Landespolizeidirektion Niederösterreich. „Seitens der Polizei wurden Beamte in Zivil und Uniform in die betroffene Schule entsendet und auch die anderen Schulen in Hollabrunn informiert.“ Laut Direktorin waren die 350 Schülerinnen und Schüler sowie das Lehrpersonal „zu keinem Zeitpunkt in Gefahr“.

HAK Hollabrunn

ORF/ Thomas Koppensteiner

Die Polizei führte nach dem angedrohten Amoklauf Zutrittskontrollen an der Schule durch.

Der 18-jährige Korneuburger, mit einem Auto von der Schule weggefahren, wurde noch am späten Vormittag im Bereich des Bahnhofs Hollabrunn festgenommen. In seinem Wagen wurde dem Polizeisprecher zufolge ein Messer sichergestellt. Bei der Einvernahme hat der Beschuldigte laut „NÖN online“ angegeben, dass er lediglich seine Klassenkameraden und seine Lehrerin in Furcht versetzen habe wollen. Er habe jedoch niemanden verletzen wollen.

Schüler in U-Haft

Der laut Polizei bisher unbescholtene Schüler wurde in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert, die Staatsanwaltschaft verhängte über ihn noch am Mittwochnachmittag die Untersuchungshaft. Der 18-Jährige muss sich nun wegen gefährlicher Drohung vor Gericht verantworten, das Strafmaß beträgt bis zu drei Jahre Haft. Von der Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule in der Weinviertler Bezirksstadt wird er jedenfalls suspendiert, kündigte die Direktorin an.

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