Weinburg: kleiner Ort mit großen Möglichkeiten

Wie ein kleiner Ort und ein großes Unternehmen von einander profitieren können, das zeigt Weinburg (Bezirk St. Pölten). Hier sorgt die Constantia Teich GmbH für den finanziellen Spielraum, damit die Gemeinde im Gegenzug investieren kann.

Weinburg ist ein idyllischer Ort mit Geschichte. Zwischen den sanften Hügeln des Pielachtals sollen sich schon die Kelten niedergelassen haben. Heute verbindet man den Standort vor allem mit dem Großunternehmen Constantia Teich, denn der Hersteller von Verpackungsmaterial ist einer der größten und wichtigsten Arbeitgeber der Region. Hergestellt werden etwa Aluminium-Deckel für Joghurtbecher. Davon verlassten jährlich etwa 14 Milliarden Stück das Unternehmen in Weinburg.

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Als Großunternehmen schafft Constantia Teich hunderte Arbeitsplätze im Ort

Weinburg selbst zählt 1.316 Einwohner. Etwa ein Fünftel davon arbeitet bei dem Großunternehmen. „Constantia Teich beschäftigt hier knapp 900 Mitarbeiter, wovon 700 aus dem Bezirk und aus der Stadt St. Pölten kommen. Insofern sind wir uns unserer Verantwortung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewusst“, sagt der Geschäftsführer der Constantia Teich GmbH, Gerald Hummer.

Investitionen dank Kommunalsteuer

Von dem Großunternehmen profitieren in Weinburg aber nicht nur jene Einwohner, die direkt bei Constantia Teich beschäftigt sind, sondern der ganze Ort. Die Kommunalsteuer, die der Betrieb an die Gemeinde abführen muss, entlastet nämlich das Gemeindebudget und verschafft der Gemeinde einen gewissen Spielraum. „Ich denke, so ein Arbeitgeber - mit den Möglichkeiten, die sich entwickeln - sorgt auch für den sozialen Frieden in der Region. Es gibt bei uns so gut wie keinen Vandalismus, es gibt keine zerrütteten Familien, weil jeder Familienvater oder auch Mutter in unserer Gemeinde die Perspektive hat, Arbeit zu finden, wenn er sie sucht“, sagt Bürgermeister Peter Kalteis (SPÖ).

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Etwa 1.300 Einwohner leben in dem kleinen Ort Weinburg im Pielachtal

Bei Constantia Teich spricht man von einem Gewinn auf beiden Seiten: „Wir haben ein sehr gutes Gesprächsklima zur Gemeinde, zum Bürgermeister und werden von den Institutionen wie Feuerwehr, Rettung und so weiter sehr gut unterstützt“, sagt Geschäftsführer Gerald Hummer. Im Gegenzug nutzt die Gemeinde ihren finanziellen Spielraum, um zu investieren. In der Nähe des Ortszentrums entstehen 13 Einfamilienhäuser, 45 Wohnungen und neun Reihenhäuser. „Letztlich konnten wir die Möglichkeit schaffen, den Zuzug in Weinburg wieder ein bisschen auszubauen, auch deswegen, da wir in den letzten Jahren auch mit der Stagnation zu kämpfen hatten“, sagt Bürgermeister Peter Kalteis.

Kletterzentrum als sportliches Aushängeschild

Constantia Teich ist nicht das einzige Aushängeschild in der Region. Stolz ist man in der Gemeinde auch auf das 1997 eröffnete Kletterzentrum. Dort trainiert etwa das Beachvolleyball-Nationalteam. Außerdem gibt es für die österreichische Bobfahrer-Elite eine Anschubbahn und einen Motorikpark für Kinder. „Es ist uns seit 2007 gelungen, uns im Bereich der Sportmedizin, aber speziell auch in der Sportwissenschaft, österreichweit zu etablieren. Wir haben auch mit Bundesfachverbänden Projekte laufen und werden immer wieder zur beratenden Tätigkeit herangezogen“, sagt Walter Hable, sportwissenschaftlicher Leiter im Kletterzentrum Weinburg.

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Das Kletterzentrum lockt sowohl Hobby- als auch Profisportler in den Ort

Die Weinburger sind aber auch kreativ. Jüngstes Projekt in der Gemeinde ist der Kunstbahnhof. In der ehemaligen Wartehalle des Bahnhofes wurde für regionale Künstlerinnen und Künstler ein Atelier samt Ausstellungsfläche errichtet.

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