St. Pölten machte Aufstieg mit 3:0-Sieg perfekt

Der SKN St. Pölten hat am Freitag den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga fixiert. Die Mannschaft aus der Landeshauptstadt setzte sich im Niederösterreich-Duell in Wr. Neustadt mit 3:0 (0:0) durch.

Der SKN St. Pölten wird 2016/17 erstmals in seiner noch jungen Geschichte Teil der österreichischen Fußball-Bundesliga sein. In der 35. Runde der Ersten Liga gewann das Team von Trainer Karl Daxbacher am Freitag bei Wiener Neustadt 3:0. Verfolger LASK Linz liegt nach einem 1:1 gegen Kapfenberg vor dem letzten Spieltag am kommenden Mittwoch unaufholbare acht Punkte zurück.

St. Pölten seit 1994 wieder in höchster Spielklasse

Die niederösterreichische Landeshauptstadt wird damit erstmals seit 22 Jahren wieder im Fußball-Oberhaus vertreten sein. 1994 war der VSE St. Pölten nach fünf Jahren in der 1. Division bzw. der Bundesliga abgestiegen. Der SKN wurde 2000 als inoffizieller Nachfolger gegründet.

Die Daxbacher-Truppe stellte zudem den Erste-Liga-Punkterekord ein. Bisher waren nur Admira Wacker (1999/2000) sowie die SV Ried (2004/05) ebenfalls auf 77 Zähler gekommen, die St. Pölten eine Runde vor Schluss auf dem Konto hat. Am Mittwoch zu Hause gegen den FAC, wenn auch der Meisterteller übergeben wird, können die Niederösterreicher eine neue Bestmarke aufstellen.

St. Pölten dominierte erst in der zweiten Halbzeit

St. Pölten dominierte im Niederösterreich-Derby zwar das Geschehen, tat sich aber mit dem Herausspielen zwingender Torchancen anfangs noch schwer. Cheikhou Dieng und Manuel Hartl verzogen aus spitzem Winkel. Nach Wiederbeginn ließ sich der von Dieng freigespielte Daniel Segovia aus kurzer Distanz aber nicht zweimal bitten (50.).

Ein Eigentor von Andreas Pfingstner sorgte eine halbe Stunde vor Schluss für die schon recht komfortable 2:0-Führung, Peter Brandl setzte kurz darauf mit seinem Volley-Aufsitzer ein Glanzlicht im Wiener Neustädter Stadion (67.).

Trainer Karl Daxbacher: „Es ist vollbracht“

Ein überglücklicher Trainer Karl Daxbacher: „Es ist vollbracht. Es ist ein großer Stein vom Herzen gefallen, man ist doch sehr angespannt während des Spiels. Fußball ist oft sehr unberechenbar. Ursprünglich habe ich nicht zu träumen gewagt, dass wir das schaffen. Mit dem Sieg gegen Wiener Neustadt (in der 8. Runde; Anm.) ist der Umschwung gekommen. Dann sind wir richtig ins Rollen gekommen.“

Jubel bei den Spielern des SKN Sankt Pölten

Tobias Weber

Segovia: „Ich habe keine Worte, es ist ein Wahnsinn“

Nach dem Spiel sagte Daniel Segovia via Sky gegenüber der Austria Presse Agentur: „Ich habe keine Worte. Mit St. Pölten in der Bundesliga zu spielen, ist ein Traum. Wenn man denkt, wie wir im August gespielt haben, da waren wir nicht gut. Aber wir haben immer Selbstvertrauen gehabt. Mit kämpfen und kämpfen haben wir es geschafft. Es ist einfach Wahnsinn. Ich hoffe, dass alles gut ist, dass alle gesund bleiben, dass wir in der Bundesliga bleiben und ein gutes Jahr haben. Jetzt müssen wir diesen Moment genießen.“

Schinkels denkt über Rücktritt nach

St. Pöltens Sportdirektor Frenkie Schenkels stellte seinen möglichen Rücktritt beim Aufsteiger in die Fußball-Bundesliga in den Raum. „Ich muss schauen, wie ich das machen möchte“, meinte der gebürtige Niederländer im „Sky“-Interview. Den gleichen Job in der Bundesliga zu erledigen, sei mit seinen anderen Engagements etwa als TV-Experte nicht so einfach zu vereinbaren.

SKN Sankt Pölten vor dem Spiel gegen SC Wiener Neustadt

ORF/Klaus Fischer

Höchste Konzentration bei der Mannschaft vor dem Anpfiff

LASK erreichte nur ein Remis

Der LASK tat sich am Freitag gegen Kapfenberg vor heimischem Publikum zu Beginn schwer und geriet bereits in der siebenten Minute durch einen Treffer von Jorge Elias in Rückstand. Mit frischem Elan gelang Nikola Dovedan (58.) nach der Pause der verdiente Ausgleich, zu mehr reichte es aber nicht mehr.

Der Meisterteller war allerdings noch nicht in Wr. Neustadt und wird dem frischgebackenem Meister am letzten Spieltag am Mittwoch (19.30 Uhr, live in ORF Sport + und Livestream) im Heimspiel gegen Schlusslicht FAC übergeben.

Das ist der SKN St. Pölten

  • Gegründet im Juni 2000, Vorgänger-Vereine FCN St. Pölten
    und VSE St. Pölten
  • Stadion: NV Arena (8.000 Plätze)
  • Obmann: Gottfried Tröstl
  • Trainer: Karl Daxbacher
  • Homepage: www.skn-stpoelten.at
  • Bisherige Erfolge: Meister 2. Landesliga West 2001, Meister Landesliga Niederösterreich 2002, Meister Regionalliga Ost 2008, Finalist im ÖFB-Cup 2014, Teilnahme an Europa-League-Qualifikation 2014 (2. Runde/Aufstieg gegen Plowdiw mit Gesamtscore von 3:2, 3.´Runde/Out gegen PSV Eindhoven mit Gesamtscore von 2:4), ÖFB-Cup-Semifinalist 2016, Meister Erste Liga 2016 und damit Aufstieg in Bundesliga
  • Bekannteste Spieler: Daniel Segovia (ESP), Cheikhou Dieng (SEN), Tomasz Wisio (POL), Florian Mader, Andreas Dober

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