SKN feiert Nacht der Rekorde

36 Runden lang mussten die Fußballer des SKN St. Pölten darauf warten, am Mittwoch um exakt 21.52 Uhr stemmte Kapitän Tomasz Wisio dann endlich den heiß ersehnten Meisterteller in den St. Pöltner Nachthimmel.

Unter tosendem Applaus und zu den Klängen des Queen-Klassikers „We are the Champions“ überreichte Ligavorstand Christian Ebenbauer Tomasz Wisio den begehrten Teller. Für die St. Pöltner ging damit ein lang gehegter Traum in Erfüllung. „Wir haben so hart daran gearbeitet, der LASK hat nie locker gelassen. Umso schöner, dass es am Ende doch geklappt hat“, so Michael Ambichl nach dem letzten Spiel gegen den FAC. Die große Freude über den Titel war Spielern und Betreuern anzumerken – der eine oder andere hatte sogar Tränen in den Augen.

Machtdemonstration des neuen Meisters

Das Ergebnis dieses letzten Spiels war an diesem Abend eher nebensächlich, alles wartete nur noch auf den Abpfiff und den erlösenden Moment der Tellerübergabe. Dem SKN war aber anzumerken, dass man die beeindruckende Saison auch gebührend abschließen will. Die Blau-Gelben präsentierten sich von Anfang an hellwach – Ambichl brachte den neuen Meister schon nach 24 Sekunden nach Segovia-Zuspiel in Führung. Auch danach ließ man nie Zweifel darüber aufkommen, wer dieses Spiel gewinnen wird. Dank Treffern von Stec und Gschweidl war die Party in der mit 5.667 Zuschauern gut gefüllten NV-Arena perfekt.

Rekordverdächtige Wölfe

Als perfekt könnte man aus St. Pöltner Sicht auch die Saison 2015/2016 bezeichnen - mit 80 Punkten und 26 Saisonsiegen knackte man gleich zwei Uralt-Rekorde in der Ersten Liga. „Das waren schon noch Ziele, die wir unbedingt erreichen wollten. Dass wir das geschafft haben, ist das Sahnehäubchen auf der Meistertorte“, gab Manuel Hartl nach der Partie zu Protokoll. In der ersten Euphorie dachte man sogar schon an höhere Aufgaben. „Die Aufsteiger der letzten Jahre haben immer eine gute Rolle in der Bundesliga gespielt. Das ist uns sicher auch zuzutrauen“, war sich Ambichl sicher.

Bierduschen und Zukunftsgedanken

Gefeiert wurde die Spielzeit bereits während der letzten Minuten. Vor der Trainerbank war niemand mehr vor Bier- und Sektduschen sicher, auf den Rängen sprang das Publikum auf und intonierte „Nie mehr zweite Liga“. Damit auch diese Zukunftsvision Realität wird, setzt man sich in St. Pölten schon bald zusammen, um die Planungen für die erste Saison in der Bundesliga voranzutreiben.

Frisches Blut für den Aufsteiger?

Den Verein verlassen werden Daniel Beichler, Bernd Gschweidl und Mark Prettenthaler, ob man Leistungsträger wie David Stec oder Cheikhou Dieng halten kann, bleibt fraglich. Beide haben heuer mit tollen Leistungen auf sich aufmerksam und so den einen oder anderen Interessenten neugierig gemacht. Was Neuzugänge betrifft, gibt sich Trainer Karl Daxbacher noch wortkarg, zumindest drei echte Verstärkungen sollen in der Transferperiode im Sommer aber nach St. Pölten kommen – damit die Fans auch am Ende der nächsten Saison wieder singen können.

Johannes Dosek, noe.ORF.at

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