Olympia-Sportler offiziell verabschiedet
In Lederhosen und Sportschuhen wurden die Sportlerinnen und Sportler im Palais Niederösterreich von Landesrätin Petra Bohuslav (ÖVP) verabschiedet, auch in Rio sollen sie das Land damit würdig vertreten. „Ich finde es richtig cool, ich habe schon vor ein paar Jahren gesagt, wir brauchen Lederhosen als Team-Kleidung. Jetzt ist es soweit und ich bin happy“, so Kanutin Corinna Kuhnle. Auch Leichtathletin Ivona Dadic gefällt der unkonventionelle Olympia-Look der Österreicher. „Es ist bequem zu tragen und schaut gut aus – was will man mehr?“
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Bescheidene Zielsetzung
Auch abseits der modischen Diskussionen spürte man die große Vorfreude der Athletinnen und Athleten auf das Großereignis. „Jetzt, wo wir eingekleidet und verabschiedet wurden, realisiert man erst so richtig, dass es bald losgeht. Das Kribbeln hat schon begonnen“, gab Kuhnle zu. Auch die Diskussionen der letzten Wochen über das in Brasilien grassierende Zika-Virus und die angespannte politische Lage trübt die Vorfreude auf die Spiele nicht. „Natürlich hat man es ein bisschen im Hinterkopf, vor allem, wenn man hört, dass manche Athleten deshalb zu Hause bleiben. Aber ich bin so fokussiert auf meinen Wettkampf, dass das in meinem Kopf automatisch ausgeblendet wird“, stellt Leichtathletin Beate Schrott klar.
Nach den letzten Olympischen Spielen in London im Jahr 2012, bei denen Österreich die Heimreise ohne Medaille antreten musste, gaben sich die Sportlerinnen und Sportler was die Zielsetzung betrifft eher bescheiden. „Wir haben eine sehr schwere Gruppe erwischt, die gilt es einmal zu überstehen. Aber wenn wir das schaffen sollten, ist sicher viel drinnen“, meinte das Beachvolleyballduo Clemens Doppler und Alexander Horst. Auch deren „Chef“, ÖOC-Präsident Karl Stoss, formulierte die Ziele vorsichtig mit einem Augenzwinkern. „Wir wollen besser abschneiden als bei den letzten Spielen.“
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Gute Medaillenchancen bei den Paralympics
Besser sah die rot-weiß-rote Bilanz bei den Paralympics in London 2012 aus. 13 Medaillen wurden damals mit nach Österreich gebracht, ÖPC-Präsidentin Maria Rauch-Kallat ist auch für Rio optimistisch, wo die Paralympics ein Monat nach den Olympischen Spielen auf dem Programm stehen. „Wir haben uns 2012 als Ziel vier Medaillen gesetzt, dass es dann so viele geworden sind, war natürlich überraschend und hocherfreulich. Trotzdem bleiben wir auch diesmal bescheiden – vielleicht werden wir ja wieder positiv überrascht.“ Aus Niederösterreich werden sieben Behindertensportler nach Brasilien reisen.
Das blau-gelbe Teilnehmerfeld bei den Olympischen Spielen:
- Beachvolleyball: Clemens Doppler und Alexander Horst
- Kanu: Corinna Kuhnle
- Leichtathletik: Ivona Dadic, Dominik Distelberger, Andrea Mayr, Beate Schrott und Jennifer Wenth
- Tischtennis: Daniel Habesohn und Stefan Fegerl
- Sportschießen: Alexander Schmirl
- Schwimmen: Felix Auböck
Das blau-gelbe Teilnehmerfeld bei den Paralympics:
- Tischtennis: Doris Mader
- Schwimmen: Andreas Onea, Sabine Weber-Treiber
- Radsport: Wolfgang Eibeck
- Rohlstuhltennis: Nico Langmann
- Segeln: Sven Reiger
- Rudern: Maria Dorn
Johannes Dosek, noe.ORF.at