„Die Seer“ auf Jubiläumstour in Niederösterreich

Seit 20 Jahren stehen die „Seer“ auf der Bühne. Die steirische Band hat auch in Niederösterreich eine große Fangemeinde und war deshalb auch hier auf Jubiläumstour. 20 Jahren seien ein „unglaubliches Privileg“ sagt Gründer Fred Jaklitsch.

Die „Seer“ sind derzeit auf Jubiläumstour und machten am Donnerstag vor dem Schloss Kirchstetten (Bezirk Mistelbach) Halt. Von den 2.000 Fans, die dabei waren, hatten 70 die Chance, die Musiker persönlich kennen zu lernen. Dass 20 Jahre eine lange Zeit sei, werde ihnen erst jetzt bewusst, verriet „Seer“-Gründer Fred Jaklitsch noe.ORF.at, aber es gebe noch immer „diese Leidenschaft“.

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Das Jubiläumskonzert in Kirchstetten

Nach 20 Jahren haben die „Seer“ eine große, treue Fangemeinde in Niederösterreich. 2.000 waren beim Konzert in Kirchstetten dabei.

noe.ORF.at: 1996 wurden die „Seer“ gegründet. Könnt ihr euch noch erinnern, wie das erste Jahr war?

Fred Jaklitsch: Zach. Also das, was eine Band durch macht, wenn sie bei Punkt Null anfängt. Du hast Konzerte, wo dich keiner hören will und wo keiner kommt. Es war Almabtrieb im Zillertal, wo nur die Rindviecher vorbei gekommen sind. Also es war so, dass man sich immer überlegen musste, ob man das jetzt wirklich will. Aber wir haben das immer gewollt. Und deshalb sind die ersten 20 Jahre möglich geworden.

noe.ORF.at: Was waren für euch die Highlights in diesen 20 Jahren?

Jaklitsch: Ich mag gerne die kleinen Sachen, die emotionalen Sachen, wenn sich Leute umarmen bei „Sche wars wenns do warst“ oder wenn sich zwei ein Busserl geben, weil sie gerade ein gutes Gefühl haben. Das ist das Wichtige, darum machen wir Musik. Das ist eigentlich das Wesentliche, warum man dann gerne auf der Bühne steht.

noe.ORF.at: Wie geht es auch im Jubiläumsjahr?

Jaklitsch: Es geht uns gut, weil uns jetzt eigentlich erst bewusst wird, wie lange 20 Jahre eigentlich sind. Andere Gruppen haben mit 20 Jahren schon ihre Comeback-Tournee und wir sind immer noch da, waren jedes Jahr auf Tournee und waren jedes Jahr mit einer neuen CD unterwegs. Das ist ein unglaubliches Privileg. Wirklich, das ist so ein Traum, der da in Erfüllung geht. Seit ich Kind bin und mit zwölf Jahren mit dem Tennisschläger vor dem Spiegel auf und ab gehüpft bin, habe ich gewusst, das will ich machen.

noe.ORF.at: Wie macht ihr das, dass ihr immer noch Spaß an der Arbeit habt?

Jaklitsch: Man verstellt sich nicht. Ich könnte mir nicht vorstellen, dass ich mich auf die Bühne stelle und dass ich mir denke, irgendwie muss ich das runter spielen. Dann wäre es gescheiter, ich bleibe daheim. Es ist immer noch diese Leidenschaft, diese Besessenheit diese Art von Musik zu machen. Wir haben, glaube ich, etwas gefunden, was Lebensgefühl vermittelt. Und da steht man gerne auf der Bühne. Man kann da so singen, wie einem der Schnabel gewachsen ist. Es ist für mich eine Einheit, ich kann mich musikalisch in viele Richtungen verwirklichen. Ja, es kann noch ein paar Jahre so weiter gehen. Das würde ich mir wünschen.

Das Gespräch führte Daniel Amerhauser, noe.ORF.at.

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