Enorme Investitionen in Hochwasserschutz

In den vergangenen 15 Jahren ist in Niederösterreich durch Hochwasserkatastrophen ein Schaden von einer Milliarde Euro entstanden. Knapp 800 Millionen Euro wurden in Hochwasserschutzbauten investiert.

Seit dem Jahrhunderthochwasser im Jahr 2002 wurden in Niederösterreich fast 500 Hochwasserschutzprojekte fertiggestellt. Weitere 85 Projekte werden derzeit realisiert. Dazu zählt unter anderem die Errichtung von neuen Rückkaltebecken oder der Ausbau von bestehenden Hochwasserschutzanlagen. Zudem gilt seit dem Jahrhunderthochwasser eine geänderte Bauordnung. Gefährdetes Bauland, das noch nicht bebaut war, musste rückgewidmet werden. Neuwidmungen in Gefahrenbereichen sind seit damals verboten.

In Hofstetten-Grünau (Bezirk St. Pölten-Land) hielten die Rückhaltebecken bei den Unwettern am Montag einen Großteil der Wassermassen zurück. Schlimmeres konnte somit verhindert werden. In Wilhelmsburg (Bezirk St. Pölten-Land) gab es aber trotz des Hochwasserschutzes entlang der Traisen Überflutungen. Denn die enormen Wassermengen kamen nicht vom Fluss, sondern von einem kleinen Bach.

Regionale Unwetter nehmen „dramatisch“ zu

In den vergangenen Tagen musste die Feuerwehr vor allem in den Bezirken Melk und St. Pölten hunderte Male wegen Unwettern ausrücken. Nachdem es dort bereits in der Nacht von Montag auf Dienstag zu schweren Überflutungen gekommen war, war die Region in der Nacht auf Donnerstag erneut betroffen - mehr dazu in 1.200 Feuerwehrleute erneut im Unwettereinsatz (noe.ORF.at; 28.7.2016).

Die immer schwereren Gewitter und Unwetter könnten auf den Klimawandel zurück zu führen sein, erklärt Stefan Kiesenhofer von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodymanik. Das sei unter Experten aber umstritten. „Durch den Klimawandel und die zunehmenden Temperaturen ist es so, dass die Luft mehr Wasser aufnehmen kann und dadurch ist auch mehr Energie für die Gewitter zur Verfügung“, so Kiesenhofer. Beim Landesfeuerwehrkommando spricht man jedenfalls von einer „dramatischen“ Zunahme von regionalen Gewittern, und das „in einer Intensität, die es bisher noch nicht gab“, so Feuerwehrsprecher Franz Resperger - mehr dazu in „Dramatisch mehr regionale Unwetter“ (noe.ORF.at; 26.7.2016)

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