Nach Flutlichtausfall: Admiras „dunkle Stunden“

Bei Admira Wacker Mödling sitzt der Schock nach der 1:2-Heim-Niederlage gegen Liberec noch immer tief. Im Vordergrund steht aber nicht das sportliche, sondern das organisatorische Versagen nach dem mehrfachen Ausfall des Flutlichts.

Für Admira Wacker war die Rückkehr in die Südstadt (Bezirk Mödling) nicht von Erfolg gekrönt. Im Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde zur Europa League setzte es gegen Slovan Liberec (Tschechien) mit 1:2 die erste Niederlage der Saison für die Admira.

Mit gleich drei Ausfällen des Flutlichts war das Spiel aus organisatorischer Sicht für die Admira zudem eine Blamage. Admira-Geschäftsführer Christoph Lichtnegger spricht mit noe.ORF.at über ein im wahrsten Sinn des Wortes „dunkles Kapitel“ in der Admira-Geschichte.

Spielunterbrechung im Spiel Admira Wacker Mödling gegen Slovan Liberec

APA/Herbert Neubauer

Das Hinspiel der dritten Europa-League-Quali-Runde in der Südstadt musste in der zweiten Hälfte gleich dreimal wegen des Ausfalls der Flutlichtanlage für insgesamt rund 45 Minuten unterbrochen werden

noe.ORF.at: Das Spiel gegen Liberec musste am Donnerstag gleich dreimal unterbrochen werden, weil das Flutlicht in der Südstadt gestreikt hat. Weiß man mittlerweile, wie es zu diesen Ausfällen kommen konnte?

Christoph Lichtnegger: Der genaue Grund steht noch nicht fest. Wir haben einmal eine erste Begehung abgehalten, am Montag werden Experten zu uns in die BSFZ Arena kommen. Dann wird es hoffentlich eine genaue Analyse geben, damit so etwas nie wieder vorkommen kann.

Ich bin in den vergangenen Stunden zu einem kleinen Elektrik-Spezialisten geworden und meine erste Einschätzung ist, dass ein sogenannter Schwellenwert bei der Anlage überschritten wurde, daher ist es zum Ausfall gekommen. Das ist vorher noch nie passiert.

noe.ORF.at: Gab es in der Vergangenheit schon einmal Probleme mit der Flutlichtanlage? Wie ist der generelle Zustand?

Lichtnegger: Die Anlage wurde 2008 komplett neu aufgesetzt, wurde 2011 nach dem Aufstieg in die Bundesliga noch einmal adaptiert und im vergangenen Jahr wurde die Leuchtstärke noch einmal zusätzlich verbessert. Die Wartungs- und Servicearbeiten wurden immer ordnungsgemäß durchgeführt. Es gab also überhaupt keine Anzeichen, dass uns die Anlage so im Stich lassen könnte. Ein schlimmer Moment für den ganzen Verein, wir sind schockiert und wir hoffen, dass wir spätestens am Montag nach der Begehung Klarheit haben.

noe.ORF.at: Wie hat der Europäische Fußball-Verband (UEFA) reagiert?

Lichtnegger: Wir haben bereits ein Schreiben erhalten und haben jetzt eine Woche Zeit, den Sachverhalt zu erklären. Dann wird die UEFA entscheiden, ob wir eine Geldstrafe bekommen. Wir hoffen natürlich auf eine milde Strafe. Ich muss aber auch sagen: Die höchste Strafe haben wir schon erhalten, denn der Imageschaden ist natürlich enorm und die Chancen auf den Aufstieg sind auch erheblich kleiner geworden.

noe.ORF.at: Stichwort Imageschaden: Sportchef Ernst Baumeister hat im TV-Interview von einer „großen Peinlichkeit“ gesprochen. Stimmen sie ihm zu?

Lichtnegger: Es waren sehr viele Emotionen dabei, natürlich in erster Linie bei der Mannschaft und beim Betreuerteam. Ich kann Baumeisters Aussage verstehen. Mir geht es aber nicht um Schuldzuweisungen, sondern ich will das Problem lösen, damit wir in Zukunft wieder über eine reibungslose Infrastruktur verfügen.

noe.ORF.at: Nach dem zweiten Flutlichtausfall haben die ersten Fans frustriert die Arena verlassen. Wie reagiert die Admira darauf?

Lichtnegger: Es ist natürlich auch für unsere treuen Anhänger ein Wahnsinn, was da passiert ist. Es tut uns sehr leid und wir möchten alle Gäste, die gegen Liberec im Stadion waren, um Entschuldigung bitten. Tickets vom Liberec-Spiel können im August gegen Karten für unsere Heimspiele gegen Altach (5. August) oder Ried (20. August) getauscht werden, wir laden diese Fans als Wiedergutmachung ein.

Das Gespräch mit Christoph Lichtnegger führte Klaus Fischer, noe.ORF.at.

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