Zahl der Privatinsolvenzen deutlich gesunken

Die Insolvenzstatistik für das erste Halbjahr 2016 zeigt, dass die Firmeninsolvenzen weiter steigen. Die Zahl der Privatkonkurse ist hingegen deutlich gesunken, auf den niedrigsten Stand seit Beginn der weltweiten Finanzkrise.

Auch wenn die niedrigen Zinsen zuletzt vielen geholfen hatten, geht nun, im wirtschaftlich schwierigen Umfeld, immer mehr Unternehmen die Luft aus. Im Niederösterreich meldeten im ersten Halbjahr 2016 insgesamt 459 Unternehmen Konkurs an. Das ist ein Plus von sieben Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres. Eine typische Insolvenz betrifft ein Einzelunternehmen beziehungsweise ein Unternehmen mit weniger als fünf Arbeitnehmern und vor allem Unternehmen, die im Bau- oder Baunebengewerbe tätig sind.

Steigende Arbeitslosigkeit als Problem

Im Gegensatz zu den Firmeninsolvenzen ist die Zahl der Privatinsolven in Niederösterreich rückläufig. Im ersten Halbjahr 2016 meldeten insgesamt 591 Privatpersonen in Niederösterreich Insolvenz an, im ersten Halbjahr 2015 waren es noch um 3,4 Prozent mehr. Dass die Privatinsolvenzen weniger geworden sind, ist allerdings nur auf den ersten Blick eine gute Nachricht. „Die steigende Arbeitslosigkeit macht es den Schuldnern schwerer sich zu entschulden, da Zahlungspläne nicht zu finanzieren sind“, sagt Rainer Kubicki, Geschäftsführer des Verbands Creditreform.

In ganz Österreich sank die Zahl der eröffneten Schuldenregulierungsverfahren um 4,6 Prozent auf etwa 4.200 Verfahren. Das ist der niedrigste Stand seit neun Jahren. Die Durchschnittsverschuldung betrug laut Schuldnerberatern etwa 75.000 Euro. Hauptgläubiger sind Banken, Versicherungen, Mobilfunkbetreiber und Leasingunternehmen.