Häftlinge mit Störsendern austricksen
„In den niederösterreichischen Justizanstalten stellen die Justizwachebeamten pro Monat etwa fünf bis sieben Handys sicher“, sagte Josef Schmoll von der Vollzugsdirektion im Justizministerium. „Man kann es trotz intensiver Kontrollen, kaum verhindern, dass Handys in die Justizanstalten eingeschmuggelt werden.“
Reichweite der Handyblocker muss begrenzt sein
Deshalb hat man sich zu dem Test mit Störsendern in der Justizanstalt St. Pölten entschlossen. Das Problem bei Handyblockern liegt darin, dass sie nur eine begrenzte Reichweite haben dürfen. Sie dürfen also die Mobilfunknetze außerhalb der Justizanstalt nicht lahmlegen.
Das wurde in der Justizanstalt in St. Pölten nun mehrere Wochen lang getestet. „Der Test ist ziemlich fortgeschritten, die Anlage funktioniert weitgehend, wir können den Großteil der Justizanstalt dort blocken, sodass eine Kommunikationsaufnahme nicht mehr möglich ist“, erklärte Schmoll. Den Justizwachebeamten stehen für ihre Kommunikation weiterhin Funkgeräte zur Verfügung, die von den Störsendern nicht erfasst werden.
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Keine Versuche in der Justizanstalt Krems-Stein
Gerüchte, wonach es auch in der Justizanstalt Krems-Stein einen Versuch mit Handyblockern gegeben habe, durch den die Mobilfunknetze bis zur Donau- Universität Krems lahmgelegt worden seien, wies Schmoll zurück, dort habe es nie einen Test gegeben. Das derzeitige System ist nicht das einzige, das von der Vollzugsdirektion getestet wird, es soll auch noch ein zweites System auf seine Eignung hin überprüft werden.
Erst dann wird eine Entscheidung getroffen. Wann die Handyblocker tatsächlich in den Justizanstalten eingesetzt werden können, steht noch nicht fest, ebenso wie die Kosten. Schmoll schätzt, dass sie für die bundesweit 27 Justizanstalten aber mehrere Millionen Euro betragen werden.
Link:
- Justizwachebeamter in Stein festgenommen (noe.ORF.at; 3.5.2016)