Schrott will auch in Rio lächeln

Bei den Olympischen Spielen in London 2012 überraschte Hürdenläuferin Beate Schrott mit dem Einzug ins Finale und Rang sieben, jetzt will die Leichtathletin aus St. Pölten ab Dienstag auch in Rio über sich hinauswachsen.

Als das österreichische Team bei der Abschlussfeier in London das Stadion betrat, fiel eine Athletin ganz besonders auf. Einerseits, weil sie die österreichische Fahne tragen durfte, andererseits, weil das breite, herzliche Lächeln einfach nicht aus ihrem Gesicht verschwand. Beate Schrott hatte einige Tage zuvor den Finallauf über 100 Meter Hürden erreicht und somit nicht nur sich selbst, sondern auch die gesamte Öffentlichkeit überrascht.

„Seit 2008 habe ich von Olympia geträumt“

„Ich habe damals nicht gedacht, dass das möglich wäre, aber ich habe dadurch gelernt, dass man sich oft auch selbst überraschen kann“, erzählt Schrott. Bereits vier Jahre zuvor begann für Schrott der Traum von Olympia. „Auch wenn ich damals noch nicht einmal in der Nähe eines Olympia-Startplatzes war, zu dem Zeitpunkt entstand in mir der Wunsch, dort einmal dabei zu sein."

Doch in der jüngeren Vergangenheit musste die 28-Jährige, die neben dem Spitzensport ein Medizinstudium absolviert, eine sehr harte Zeit durchmachen. Immer wiederkehrende Verletzungen, die fehlende Form und das lange nicht erreichte Olympia-Limit machten Schrott schwer zu schaffen.

„Derzeit geht es mir wirklich nicht gut, da brauche ich mir nichts vorzumachen. Ich trainiere wie ein Irrer, aber es kommen derzeit einfach keine guten Zeiten heraus“, klagte Schrott Anfang Juli noch ihr Leid. Aber schon damals war klar, dass sie eine Kämpfernatur ist: „So trete ich mit Sicherheit nicht ab. Ich gebe nicht auf.“

Die Vorfreude auf die Spiele ist sehr groß

Und diese Einstellung ebnete Schrott den Weg nach Rio. Trotz des nicht bestätigten Olympia-Limits suchte sie beim ÖOC um eine Sondergenehmigung an, um bei den Spielen in Brasilien an den Start gehen zu können - und zeigte bei der offiziellen Einkleidung und Verabschiedung des österreichischen Teams ein Lächeln, das stark an die Szenen in London erinnerte.

Für die Chance, in Rio noch einmal olympische Luft schnuppern zu dürfen, ist sie dankbar. „Ich werde dort wieder tausende neue Erfahrungen machen. Für mich war Rio ein wirklich sehr großes Ziel, und nach den Spielen wird für mich auch ein Abschnitt zu Ende gehen.“

Johannes Dosek, noe.ORF.at

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