Rio 2016: Distelberger im Zehnkampf gefordert

In keinem anderen Bewerb bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro müssen die Teilnehmer so vielseitig sein, wie beim Zehnkampf der Männer. Dominik Distelberger aus Purgstall stellt sich am Mittwoch der Herausforderung.

100-Meter-Lauf, Weitsprung, Kugelstoßen, Hochsprung, 400-Meter-Lauf, 110-Meter-Hürdenlauf, Diskuswurf, Stabhochsprung, Speerwurf und 1.500-Meter-Lauf - das Programm für einen Zehnkämpfer hat es in sich. Innerhalb von zwei Tagen müssen die Sportler in den zehn genannten Disziplinen Höchstleistungen erbringen, um im Endklassement eine Chance auf eine Medaille zu haben.

Dominik Distelberger

APA/Georg Hochmuth

„Zehnkampf ist die coolste Sportart in der Leichtathletik, da wird einem nie fad. Über zwei Tage ist man ständig mit einem Bewerb beschäftigt, man kann aber auch perfekt die Atmosphäre im Stadion aufsaugen“, schwärmt Distelberger von seiner Sportart. Fragt man den Dekathleten nach seinem Karriere-Highlight, muss Distelberger nicht lange überlegen. „Das war mit Sicherheit der fünfte Platz heuer beim Meeting in Götzis. Damit habe ich dann auch das olympische Limit geknackt - sonst wäre ich jetzt gar nicht in Rio.“

Olympisches Ziel: „Viele Punkte“

Die Olympischen Spiele bezeichnet Distelberger als seinen großen Traum, der schon im Kindesalter existierte. „Mein damaliger Mathematik- und Turnlehrer hat zu meiner Schulzeit eine Leichtathletikmannschaft gesucht, mir hat das getaugt, und so hat meine Reise begonnen“, erzählt Distelberger. Auf das Flair in Rio freut er sich schon seit Wochen. „Tolle Stadien, sportverrücktes Publikum und eine Stadt, in der sicher immer viel los sein wird - das gefällt mir. Die Atmosphäre während der Spiele dort muss man so gut es geht genießen.“

„Meine größte Stärke ist sicher, dass ich auf den Punkt genau da sein und meine beste Leistung abrufen kann. Das ist wohl eine der wichtigsten Eigenschaften, die ein Sportler haben kann“, so der 26-Jährige, der aber auch nicht mit Selbstkritik spart. Auf seine Schwächen angesprochen, meint er, dass falscher Ehrgeiz beim ihm schon das eine oder andere Mal zu Verletzungen geführt hätte, die er bei einer anderer Herangehensweise möglicherweise verhindern hätte können. „Aber das gehört zum Lernprozess dazu.“

Während andere bei den Olympischen Spielen von Top-Platzierungen und Medaillen sprechen, formuliert Distelberger seine Ziele für den Wettkampf in der Königsdisziplin in Rio ganz trocken. „Ich mache hoffentlich möglichst viele Punkte, und - was mir noch wichtiger ist - bin zufrieden mit meiner Leistung. Beim Rückflug werde ich außerdem sicher schon an die neue Saison denken.“ Ernst wird es für den Zehnkämpfer am Mittwoch ab 14.30 Uhr, als erster Bewerb steht der Sprint über 100 Meter am Programm.

Johannes Dosek, noe.ORF.at