6.000 Schüler starten mit Nachprüfungen

Kommende Woche beginnt für tausende Schüler das neue Schuljahr. Während der Großteil dem entspannt entgegen sieht, wird es für etwa 6.000 Schüler schon in den nächsten Tagen ernst. Ab Donnerstag finden die Nachprüfungen statt.

Seit Anfang August wird im Nachhilfe-Unterricht in St. Pölten fleißig gelernt. Das Ziel ist bei allen Schülern gleich: eine positive Wiederholungsprüfung. Von Donnerstag bis Dienstag finden die Nachprüfungen statt. Mit einem positiven Ergebnis kann man das Nichtgenügend im Zeugnis noch einmal ausbessern. Wenige Tage davor sind die Schülerinnen und Schüler jedenfalls zuversichtlich. „Wenn ich daran denke, was ich jetzt in den drei Wochen alles aufgeholt hab, sehe ich mich sehr gut vorbereitet", sagt Deborah Hörlein. Auch ihr Schulkollege Julian Reinhardt ist mit seinem Lern-Fortschritt zufrieden: „Vieles kann man sich zwar auch selbst aneignen, aber manchmal braucht man einfach eine andere Personen, die einem das besser erklären kann.“

Wiederholungsprüfung in einer Schule

APA/Herbert Neubauer

Meisten Nachprüfungen in Englisch und Mathematik

Die klassischen Fächer für eine Nachprüfung sind auch heuer wieder Mathematik und Englisch. In kleinen Gruppen wird der Lernstoff nochmals besprochen und gelernt. Der Großteil der Nachprüfungen betrifft zwar durchaus Schüler in Allgemeinbildenden und Berufsbildenden Höheren Schulen, doch immer öfters fehlen bereits die Grundkompetenzen, erklärt Brigitte Karner-Fritz vom Lernquadrat St. Pölten: „Früher hat man Mathematik auswendig gelernt und dann hat man dieses Wissen bei der Schularbeit abgerufen. Jetzt geht es wirklich darum Mathematik zu verstehen und das ist einfach das, was den Schülern schwerfällt."

Bildungsexpertin rät Prüfung zu simulieren

Die Gesamtzahl der Nachprüfungs-Kandidaten blieb in den vergangenen Jahren annähernd gleich. In Niederösterreich sind heuer wieder knapp 6.000 Schülerinnen und Schüler betroffen. Für die letzten Tage vor der Prüfung empfiehlt Bildungsexpertin Isabella Benischek, Institutsleiterin an der KPH Krems, das Lerntempo beizubehalten und die Prüfungssituation daheim zu simulieren: „Schülerinnen und Schüler könnten beispielsweise einer anderen Person ein Stoffgebiet erklären und anfallende Fragen dazu beantworten. Wenn hier Unsicherheiten auftreten, wäre noch ein bisschen Zeit, um eben diesen Stoff, diesen Inhalt nochmals durchzugehen.“

Aber auch die Eltern seien laut der Bildungsexpertin in die Pflicht zu nehmen, denn gerade vor der Prüfung fehle es den Kindern oft an Selbstwertgefühl. Benischek rät den Eltern deshalb, den Kindern Mut zuzusprechen und ihnen die Angst vor der Prüfung sowie möglichen Konsequenzen zu nehmen.

2.237 Schülerinnen und Schüler in Niederösterreich haben übrigens mehr als zwei Nicht genügend im Zeugnis und dürfen nicht zur Nachprüfung antreten. Für sie beginnt kommende Woche das neue oder besser gesagt alte Schuljahr, denn sie müssen die Klasse automatisch wiederholen.

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