Jede dritte Firmeninsolvenz betrifft Neugründung

Ein Drittel der insolventen Unternehmen im Jahr 2015 ist nicht älter als drei Jahre gewesen. Das zeigt eine Erhebung des Kreditschutzverbandes. Im Vergleich zu Wien verläuft der Start für Gründer in Niederösterreich aber weniger holprig.

Laut dem Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) bleibt die Situation für Unternehmensgründer weiterhin brisant. Zwar stieg im Vorjahr die Zahl der neugegründeten Unternehmen österreichweit um sechs Prozent an, gleichzeitig erhöhte sich aber auch der Anteil der insolventen Jungunternehmer an den Gesamtinsolvenzen. Konkret zählte der KSV1870 im Vorjahr 5.150 Firmeninsolvenzen in Österreich. Ein Drittel der betroffenen Unternehmen waren Firmen, die nicht älter als drei Jahre alt waren.

Deutlicher Unterschied zwischen NÖ und Wien

Auffallend ist jedoch, dass etwa in Wien fast jedes zweite Unternehmen wenige Jahre nach seiner Gründung wieder insolvent ist. Anders ist da die Situation in Niederösterreich. Hierzulande überstehen mehr als zwei Drittel die Startphase und das obwohl im Vergleich zu Wien auch mehr Unternehmen gegründet werden. Im Jahr 2015 wurden in Niederösterreich mehr als 8.900 Firmen neu ins Leben gerufen, in Wien waren es ungefähr 8.700.

Beim Kreditschutzverband 1870 möchte man näher untersuchen, woran es liegt, dass junge Firmen in Niederösterreich in der Anfangsphase offenbar seltener Insolvenz anmelden als in Wien. Möglich sei etwa, dass es in Niederösterreich eine bessere Unternehmerberatung gibt, heißt es. Vor allem bei der individuellen Beratung habe man Vorteile gegenüber Wien, sagt Dieter Bader vom Gründerservice der Wirtschaftskammer Niederösterreich. In Niederösterreich gäbe es beispielsweise ein flächendeckendes Angebot, so Bader. In Wien hingegen stünde Firmengründern nur eine zentrale Anlaufstelle zur Verfügung.

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