Land entwickelt „Seniorenplan“

Mit einem „Seniorenplan“ reagiert das Land auf die steigende Lebenserwartung der Menschen: Im Durchschnitt werden Frauen 83,4 Jahre alt, Männer 78,6 Jahre. Verbunden mit dem Seniorenplan ist die Marke „Mittendrin im Leben“.

Die neue Marke „Mittendrin im Leben“ ist gleichzeitig eine Internetplattform, auf der seit Donnerstag spezielle Angebote für ältere Menschen zu finden sind. „Mit der neuen Marke und Plattform bündeln wir sämtliche Angebote und Initiativen für ältere Personen, die es in Niederösterreich gibt“, sagte Seniorenlandesrätin Barbara Schwarz (ÖVP) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in St. Pölten.

Schwarz: „Wollen bewusst nicht seniorisieren“

Nach Angaben von Schwarz sind 415.000 Frauen und Männer in Niederösterreich älter als 60 Jahre. Diese Zahl wird bis 2025 auf 514.000 ansteigen, weshalb das Angebot für ältere Personen rechtzeitig erweitert werden soll: „Die Kampagne ‚Mitten drin im Leben‘ soll das unterstützen. Wir wollen bewusst nicht seniorisieren, sondern wir wollen mit älteren Menschen ihr Leben mitten in der Gesellschaft gestalten.“

Seniorenplan

NLK / Burchhart

In jeder Gemeinde soll es auch Seniorenbeauftragte geben: Seniorenlandesrätin Barbara Schwarz (l.) und der Soziologe Franz Kolland

Mit der Entwicklung eines „Seniorenplanes“ nehme Niederösterreich eine Vorreiterrolle ein, sagte die Landesrätin: „Wir sind das erste Bundesland, das mit wissenschaftlicher Unterstützung einen derartigen Plan entwickelt. Der Fokus liegt darauf, die Wertschätzung und Lebensqualität unserer älteren Menschen zu erhöhen, aber auch eine stärkere Teilhabe im Bereich des freiwilligen Engagements zu erreichen.“

Der erste Schritt zum „Seniorenplan“ sei eine Befragung unter den niederösterreichischen Bürgermeistern durch Franz Kolland vom Institut für Soziologie der Universität Wien gewesen. Dabei ergaben sich erhebliche Nutzungslücken in den Bereichen Bewegung, Bildung, Ehrenamt und Neue Soziale Medien. „96 Prozent der Bürgermeister und Bürgermeisterinnen stimmen zu, dass es zielgruppenspezifische Angebote für ältere Menschen braucht, 38 Prozent finden, es sollte mehr Angebote für ältere Menschen geben als bisher“, erklärte Kolland.

Seniorenbeauftragte in jeder Gemeinde

Als wichtigste Maßnahme für die Zukunft sahen die Gemeinden den Ausbau des ehrenamtlichen Engagements im Alter. Ein weiterer Wunsch sei, dass es in jeder Gemeinde einen Seniorenbeauftragten gibt, die laut Schwarz entsprechend geschult werden sollen. „Das heißt: Wie gehe ich auf Menschen zu? Wie motiviere ich zum Beispiel Senioren für bestimmte Aktivitäten?“ Derzeit gibt es etwa 50 Seniorenbeauftragte in Niederösterreich.

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