Staatspreis für Spitzer Weingut

Das Weingut Högl in Spitz (Bezirk Krems) hat in der Kategorie Gewerbe den Staatspreis für Architektur gewonnen. Der Bau überzeugte die Jury durch seinen modernen Charakter, der dennoch in die Kulturlandschaft passe.

Die feierliche Verleihung des Staatspreises fand am Dienstag im Rahmen einer Festveranstaltung an der Technischen Universität in Wien statt. Verliehen wurden die Staatspreise Architektur in den Kategorien Industrie und Gewerbe. Aus den eingereichten Projekten wählte die Experten-Jury 16 Projekte aus, die an Ort und Stelle besichtigt wurden. Davon wurden sechs Projekte ausgezeichnet und zwei davon mit dem Staatspreis geehrt.

Neues Bauen in alter Kulturlandschaft

Die Jury sprach in ihrer Begründung für den Sieg des Weinguts Högl von einem eindrucksvollen Bau, der sich trotz moderner Gestaltung sehr gut in die Kulturlandschaft einfüge. Der Neubau für das Weingut im Spitzer Graben wurde entlang der ansteigenden Straße gebaut und bilde – rund um einen dadurch entstandenen Hof – ein Ensemble mit den Bestandsgebäuden. Der Neubau umfasst Räumlichkeiten für Produktion sowie Verkostung und Verkauf.

Weiter hieß es seitens der Jury: „Die prägende Elemente der Außenansicht sind die ineinandergefügten steilen Satteldächer mit minimalem Dachüberstand, die charakteristische Hausform, der handgearbeitete Außenputz sowie die Holzlamellen, die vor die Glasflächen des Gebäudes gesetzt wurden. Obwohl das Haus durch seine unverschnörkelte Klarheit auffällt, füge es sich dennoch ausgezeichnet in die Landschaft der Wachau ein.“

„Keine Klischees, sondern gute Architektur“

„Gestalt, Materialität und Farbigkeit wirken authentisch und selbstverständlich“, konkretisierte die Jury in ihrer Begründung. Der Bau in Spitz sei ein eindrucksvolles Beispiel für neues Bauen in alter Kulturlandschaft und für die Weitsicht der Bauherren, nicht auf ortsübliche Klischees, sondern auf gute Architektur zu setzen. Geplant wurde das Gebäude vom Bregenzer Architektenduo Ludescher und Lutz.

In der Kategorie „Industrie“ ging der Staatspreis an Steinbauer Performance Austria in Wartberg ob der Aist in Oberösterreich. Der Staatspreis Architektur wird alle zwei Jahre mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten verliehen. Ausgelobt wird der Preis vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, der Wirtschaftskammer, der Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten, der Architekturstiftung Österreich sowie der Industriellenvereinigung. Der nächste Staatspreis Architektur wird 2018 zum Thema „Verwaltung und Handel“ ausgeschrieben.

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