Gloggnitz als Vorbild bei Foodsharing

Pro Jahr werden in Österreich 500.000 Tonnen Lebensmittel verschwendet. Auf dieses Problem soll der Welternährungstag am Sonntag aufmerksam machen. In Gloggnitz versucht man mit einem öffentlichen Kühlschrank gegenzulenken.

Die Foodsharing-Initiative in Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen) wurde vor etwa einem Jahr ins Leben gerufen. Das Prinzip ist einfach. Aus dem Kühlschrank, der in einem Bioladen eingerichtet und von der Gemeinde finanziert wurde, kann man sich gratis Lebensmittel entnehmen, die sonst entsorgt worden wären.

Öffentlicher Kühlschrank

ORF

Unterstützt wird das Projekt auch von der Supermarktkette Spar, die Lebensmittel spendet, die zwar nicht mehr verkauft werden können, aber noch einwandfrei genießbar sind. Die Initiative wurde mittlerweile auch als „Ort des Respekts“ ausgezeichnet.

12 Tonnen Lebensmittel zur freien Entnahme

Zu Beginn waren es etwa 20 Menschen pro Woche, die das Angebot des öffentlichen Kühlschranks nutzten. Heute sind es um die 70. Auf ein Jahr hochgerechnet stehen ihnen etwa 12 Tonnen Lebensmittel zur Verfügung, die zur freien Entnahme in und neben dem Kühlschrank im Bioladen landen.

Zu Beginn hätte man mit dem Projekt sowohl Leute angesprochen, die sich Lebensmittel nicht leisten können, als auch solche, die etwa dazu beitragen wollten, dass weniger weggeworfen wird, sagt Initiator Horst Reingruber. Mittlerweile habe sich die Zielgruppe deutlich verändert: „Jetzt hat sich das so rauskristallisiert, dass die kleinere Gruppe Gloggnitzer sind, und die größere Gruppe sind Flüchtlinge, die sich dieses Foodsharings bedienen, um ein etwas leichteres Leben zu haben.“