Diskussion um „automatisches“ Trinkgeld

Zwei Restaurants in der Wachau sorgen für Diskussionen. Sie verlangen automatisch Trinkgeld, berichtet die Tageszeitung „Heute“ (Montag-Ausgabe). Die Wirte schlagen zehn Prozent des Preises der konsumierten Waren auf die Rechnung auf.

Je höher die Preise in einem Restaurant, desto geringer das Trinkgeld, so lautet ein ungeschriebenes Gesetz unter Kellnern. Zwei bis drei Prozent Trinkgeld seien derzeit üblich in der gehobenen Gastronomie, berichtet Hartmuth Rameder von der Hofmeisterei Hirtzberger in Weißenkirchen (Bezirk Krems). Das sei relativ wenig, weil das Trinkgeld auch noch mit dem Küchenpersonal geteilt werde, argumentiert Rameder. Um die Wertschätzung der Arbeit von Koch oder Kellner auch finanziell auszudrücken, werden hier seit 1. September zehn Prozent Trinkgeld auf die Rechnung aufgeschlagen.

Bei Ablehnung kommt korrigierte Rechnung

Sollte ein Gast nicht mit dem automatischen Aufschlag einverstanden sein, könne er sich diesen auch wieder herausrechnen lassen, das habe bis jetzt aber niemand getan, so Rameder. Dafür hätten mittlerweile etliche Betriebe angefragt, um sich Erfahrungen berichten zu lassen.

Das Interesse sei groß, wird berichtet. Mario Pulker, der Spartenobmann in der niederösterreichischen Wirtschaftskammer, weiß von dem Projekt. Er betont, jeder Gastronomiebetrieb kenne seine Kunden selbst am besten und müsse daher auch selbst entscheiden, ob er ihnen das zumuten könne oder möchte.