Schwarz begrüßt mehr Autonomie für Schulen

Nach langen Diskussionen hat sich die Bundesregierung auf eine Bildungsreform geeinigt, zumindest auf mehr Autonomie für die Schulen. Bildungslandesrätin Barbara Schwarz (ÖVP) spricht von einem Schritt in die richtige Richtung.

Mehr Zusammenarbeit und mehr Eigenverantwortung soll das Reformpaket den Schulen bringen. Ein Kernpunkt dabei: Die Lehrerinnen und Lehrer sollen nicht mehr von der Behörde zugeteilt, sondern vom Direktor ausgewählt werden.

„Direktoren sollen sich Lehrer aussuchen können, das sehe ich sehr positiv. Hier gibt es schon gute Beispiele in Salzburg, da werden wir ähnliche Modelle nachvollziehen können“, so die Bildungslandesrätin. Man brauche aber auch die Mitwirkung der Behörden, „weil es auch notwendig sein wird, in strukturschwächeren Gebieten, wo Lehrer nicht unbedingt hingehen wollen, auch zu vermitteln, dass dort ausreichend Lehrer vorhanden sind.“

Schwarz: „Bildungscluster könnte Ressourcen heben“

Ein wichtiger Punkt sind auch die sogenannten Bildungscluster, also Schulverbünde. Vor allem kleine Schulen sollen ihre Arbeit miteinander verknüpfen, ein Schulleiter kann an der Spitze von bis zu acht Schulen stehen, und Lehrer können an mehreren Schulen unterrichten.

Klassenzimmer in einer Volksschule

ORF

Die Schulstunden müssen nicht mehr genau 50 Minuten lang sein, sondern können auch verkürzt oder verlängert werden

„Das könnte viele Ressourcen heben, weil dann ein großer Blick auf eine große Einheit von Schülern ist, und man kann Lehrer sehr ressourcenorientiert einsetzen. Ich denke, das ist durchaus innovativ“, sagt Schwarz. In Niederösterreich ist das bereits teilweise umgesetzt, 136 Direktoren leiten schon zwei oder mehr Schulen. Mehr Freiraum bekommen die Schulen auch beim Unterricht. Der Schulgemeinschaftsausschuss kann unter anderem auch Schulstunden verlängern oder verkürzen. Das könnte das Ende der starren 50-Minuten-Regelung bedeuten.

Schrittweise Umsetzung ab 2017/18

Das jetzt beschlossene Reformpaket soll ab dem Schuljahr 2017/18 schrittweise umgesetzt werden. Helmut Ertl, der oberste Personalvertreter der niederösterreichischen Pflichtschullehrer, sieht die Reform vorsichtig positiv, die praktische Umsetzung werde aber schwierig sein.

Von der Reform bleiben die Themen Gesamtschule und die politisch umstrittene Frage, ob Bund oder Länder für die Lehrer zuständig sind, ausgeklammert. „Aus meiner Sicht ist klar, was wir uns immer gewünscht haben: Grundsatzgesetzgebung im Bund, Vollziehung in den Ländern. Wir werden sehen, was da letztlich herauskommt“, so Barbara Schwarz.

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