„Löwenherze“ für freiwillige Projekte

Zum elften Mal ist am Dienstag der Löwenherz-Preis, der große niederösterreichische Sozialpreis von PRO NÖ, verliehen worden. Dabei wurden herausragende Projekte von Freiwilligen und ihr gesellschaftliches Engagement ausgezeichnet.

Die „Löwenherzen 2016" wurden in drei Kategorien vergeben: Soziales Engagement, Nachhaltigkeit und Kommunale Projekte. In der Kategorie „Soziales Engagement“ ging der erste Platz an den Verein Hospiz Waldviertel, der in Waidhofen an der Thaya Sterbe- und Trauerbegleitung für Erwachsene und Kinder anbietet. Mittlerweile stellen 15 in Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ehrenamtlich ihre Zeit zur Verfügung.

Ebenfalls ausgezeichnet wurden das Haus am Schlosspark Pottendorf (Bezirk Baden), wo der Samariterbund Niederösterreich 36 männliche, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus unterschiedlichsten Herkunftsländern betreut, und das „DomiZiel“, ein Wohnhaus für Menschen mit geistiger, psychischer und mehrfacher Behinderung, das in St. Pölten vom „Verein zur Förderung des Wohnens für Menschen mit besonderen Bedürfnissen“ betrieben wird.

40 Projekte eingereicht

Insgesamt musste die Jury des Löwenherz-Preises zwischen 40 eingereichten Projekten entscheiden. „Girls first“ nennt sich das Siegerprojekt in der Kategorie „Nachhaltigkeit“. Dabei handelt es sich um ein Hilfsprojekt für Mädchen und junge Frauen in Nepal, da es in vielen Bergregionen Nepals keine Bildungseinrichtungen gibt. Der Verein Children of the Mountain Austria errichtete mit Unterstützung der Naturfreunde Bildungseinrichtungen an 11 Standorten für etwa 800 Schülerinnen.

Mit dem zweiten Platz wurde die kostenlose Rechtsberatung in sozialgerichtlichen Pflegegeldverfahren ausgezeichnet, die der Pensionistenverband Niederösterreich in ganz Niederösterreich anbietet. Platz drei ging an den Verein Multikulti Drösing (Bezirk Gänserndorf) und das Vereinsprojekt „Aufnehmen. Annehmen. Mitnehmen“, im Zuge dessen sich Freiwillige in einer privaten Einrichtung untergebrachten Asylwerbern annehmen.

Renner: „Bilden Basis der gesellschaftlichen Arbeit“

Der Verein PRO NÖ wolle mit dem „Löwenherz" Menschen vor den Vorhang bitten, die sich meist unbemerkt sozial engagieren und Verantwortung auch für schwächere Glieder der Gesellschaft übernehmen, sagte Landeshauptmann-Stellvertreterin (SPÖ) und PRO NÖ-Präsidentin Karin Renner bei der Preisverleihung: „Es ist erfreulich zu sehen, wie viele Menschen sich freiwillig in den verschiedensten Bereichen des gesellschaftlichen Lebens engagieren. Sie alle tragen dazu bei, dass unsere Gesellschaft nicht auseinanderbricht und sie bilden die Basis der sozialen und gesellschaftlichen Arbeit, die vielfach den sozialen Frieden in unseren Gemeinden sichert und stabilisiert.“

In der Kategorie „Kommunale Projekte“ wurde die Kattunfabrik aus St. Pölten mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Dieser Verein wurde 2015 mit dem Ziel gegründet, Schneiderinnen die aus dem Arbeitsleben ausgeschieden sind beziehungsweise ausscheiden mussten, die Möglichkeit zu geben, an professionellem Equipment ihre Fähigkeiten zu trainieren um nicht aus der Übung zu kommen.

Der zweite Platz ging an Silvia Reisner-Reininger aus Amstetten, die als Allgemeinmedizinerin alleine die ärztliche Betreuung von Kindern im Hilde Umdasch Haus, wo schwerst kranke Kinder untergebracht sind, übernimmt. Mit dem dritten Platz wurde die Ferienbetreuung für Flüchtlingskinder in Waidhofen an der Thaya ausgezeichnet, die durch Flüchtlingsbetreuer, Pädagogen und Freiwillige acht Wochen lang ermöglicht wurde.

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