Industrie befürchtet weitere Talfahrt

Das Konjunkturbarometer der Industriellenvereinigung, das ist eine Beurteilung der jetzigen und der zukünftigen Geschäftsentwicklung, zeigt im dritten Quartal dieses Jahres deutlich nach unten.

Konkret ist das Konjunkturbarometer im Vergleich zum zweiten Quartal dieses Jahres um mehr als zwei Drittel gesunken, nämlich von 25,2 auf 6,8 Prozent. Damit liegt es deutlich unter dem bundesweiten Schnitt. Fast jedes fünfte Unternehmen ist mit der aktuellen Geschäftslage unzufrieden. An der Umfrage haben 28 Unternehmerinnen und Unternehmer teilgenommen, in deren Betrieben mehr als 12.000 Personen beschäftigt.

Um dieser negativen Entwicklung entgegenzuwirken seien Reformen notwendig, sagt der Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich (IV NÖ), Thomas Salzer. Es müssten investitionsfördernde Maßnahmen für alle Unternehmen gesetzt werden. „Die neue Investitionszuwachsprämie für Klein- und Mittelbetriebe ist zwar ein positives Signal, hilft aber nur Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten", sagt Salzer, „die größeren Betriebe sind davon ausgeschlossen.“

Job-Abbau bis Jahresende erwartet

Deutliche Einbrüche gab es bei der Umfrage zum derzeitigen Auftragsbestand, auch bei den Auslandsaufträgen setzt sich ein rückläufiger Trend fort. Die Werte für die Produktionstätigkeit und den Beschäftigtenstand in drei Monaten liegen im negativen Bereich. „Das bedeutet, es gibt einen Überhang jener Unternehmen, die bis Jahresende von einer rückläufigen Produktionstätigkeit und einem Job-Abbau ausgehen werden“, erklärt Salzer.

Der Präsident der IV NÖ sieht in dieser Entwicklung ein weiteres Indiz dafür, dass es höchste Zeit für eine Senkung der Lohnnebenkosten sowie für neue Arbeitszeitregelungen sei: „Wenn wir die gesetzliche Höchstarbeitszeit, wie es laut EU-Recht möglich wäre, im Rahmen der Gleitzeit auf zwölf Stunden anheben könnten, könnten wir besser auf Auftragsschwankungen reagieren. Dadurch könnten heimische Betriebe wettbewerbsfähiger und produktiver werden."

Einen leichten Aufwärtstrend mit plus zwei Prozentpunkten gibt es bei den Verkaufspreisen für die nächsten drei Monate. „Trotzdem ist der Preisdruck bei industriell erzeugten Produkten aufgrund der international vorhandenen Überkapazitäten nach wie vor hoch“, so Salzer.

Links: