Feuerwehr will jünger auftreten

Niederösterreichs Feuerwehr will auf der Suche nach neuen Mitgliedern gezielter vorgehen und jünger auftreten. Anlass ist eine Meinungsumfrage, aus der sich zwei konkrete Zielgruppen für die Mitgliederwerbung ergeben haben.

Bei den Zielgruppen handelt es sich um „Junge Socializer“ und „Solidarisch Abwechslungsreiche“, sagt der Meinungsforscher Peter Hajek. Das habe eine Online-Umfrage unter 1.000 Frauen und Männer zwischen 14 und 65 Jahren ergeben. „Junge Socializer sind Mitte/Ende 20, familiär noch nicht so gebunden und beruflich flexibel. Solidarisch Abwechslungsreiche sind in den 40ern, familiär schon gebunden und möglicherweise von Wien nach Niederösterreich zurückgekehrt. Die beiden Gruppen bilden 25 Prozent der Bevölkerung“, so Hajek.

Zeitaufwand ist für viele eine Hürde

Über den Freundes- und Familienkreis erreiche die Feuerwehr 75 Prozent der Bevölkerung, „von diesen Menschen hat ein Drittel schon einmal darüber nachgedacht, bei der Feuerwehr mitzuarbeiten“, so der Meinungsforscher. „Diese Menschen haben außerdem ein gutes Bild von der Feuerwehr. Das heißt, man muss sie eigentlich fast nur noch abholen.“

Eine Hürde stelle allerdings der zeitliche Aufwand dar, hier bestehe aus Sicht von Hajek Handlungsbedarf: „Wir können nicht sagen, wie das Zeitausmaß gestaltet sein muss. Was wir aber wissen ist, dass es flexibel gestaltet sein muss und dass zum Beispiel auch Menschen, die keine gefahrenvolle Tätigkeit machen wollen, aber möglicherweise gerne bürokratische Arbeiten für die Feuerwehr erledigen würden, die Möglichkeit haben sollten, mitzuarbeiten.“ Das Angebot müsse daher aufgefächert werden. „Nicht alle sind für alles zuständig, sondern jeder, wie es nach seiner zeitlichen Maßgabe und seinen Talenten möglich ist.“

Grundausbildung soll kürzer werden

Seitens der Feuerwehr heißt es dazu, dass bereits an einer neuen Grundausbildung gearbeitet werde. Ziel sei es, die Stundenanzahl zu halbieren, „allerdings ohne Einbußen bei der Qualität“, betont der niederösterreichische Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner und kündigt eine Werbekampagne für das kommende Jahr an: „Diese soll den Beitritt zur Feuerwehr schmackhaft machen. Denn wir sind der Meinung, dass eine Ausbildung bei der Feuerwehr eine Investition ist, die sich auch im Privat- und Berufsleben lohnt.“

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