Retz und Znaim hoffen auf Landesausstellung

Retz (Bezirk Hollabrunn) und Znaim wollen 2021 eine gemeinsame grenzüberschreitende Landesausstellung bestreiten. Ihre gemeinsame Bewerbung liegt vor, in beiden Städten laufen jetzt schon zahlreiche Vorbereitungen.

Die südmährische Stadt Znaim liegt nur 16 Kilometer von Retz entfernt. Beide Städte bemühen sich seit der Grenzöffnung im Jahr 1989 um immer intensivere Kontakte. So besteht schon lange eine Städtepartnerschaft, und es gibt auch einen regen wirtschaftlichen und kulturellen Austausch. Die Grenzöffnung liegt bereits 27 Jahre zurück, nun sei es an der Zeit, dass man sich auch in einer gemeinsamen grenzüberschreitenden Landesausstellung präsentiert, wird etwa von tschechischer Seite argumentiert. Sie soll unter dem Motto „Alte Verbindungen neu beleben“ stehen.

Historisches Brauereigelände als Zentrum

„Wir haben zwar eine Grenze zwischen uns, aber wir sehen Retz und Znaim als eine Region und möchten sie noch enger verbinden und den Besuchern auch gerne zeigen. Denn wir rücken immer enger zusammen, anfangs waren es nur formale Kontakte, aber jetzt wird es immer besser, es kommt aus dem Herzen“, versichert Vlastimil Gabrhel, der Bürgermeister von Znaim.

Retz und Znaim: gemeinsame Bewerbung für Landesausstellung 2021

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Das Brauereigelände in der Znaimer Altstadt soll neu belebt werden

Das Schmuckstück in Znaim, das den Mittelpunkt der Landesausstellung bilden soll, ist das Brauereigelände in der Altstadt. Es stammt aus dem 18. Jahrhundert und wird gerade renoviert. Gewaltige Kessel im geplanten Museum erinnern an die große Tradition des Bierbrauens, die ja auch heute noch in Znaim ihren Platz hat. Das gesamte Areal soll später natürlich genützt werden, Wohnungen, Büros, Cafés, und vieles andere kann man sich hier vorstellen, an den Detailplanungen wird gerade gearbeitet.

Alter Schüttkasten in Retz wird revitalisiert

Nicht weniger malerisch als die Znaimer Altstadt präsentiert sich die Region rund um Retz. Auch hier gibt es - neben dem historisch bedeutsamen Stadtplatz - ein ganz konkretes Projekt, das die Stadt für die Landesausstellung umsetzen will. Es betrifft den alten Schüttkasten in Retz, der zuletzt als Vereinskino und Jugendtreff diente. Er soll renoviert und revitalisiert werden. Es wird überlegt, Klassen für eine Kunstschule unterzubringen, ebenso wie Veranstaltungsräume für kulturelle Begegnungen.

Retz und Znaim: gemeinsame Bewerbung für Landesausstellung 2021

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Der Schüttkasten in Retz bietet viele Veranstaltungsmöglichkeiten

Das gesamte Areal umfasst rund 6.000 Quadratmeter. Daher ist auch Platz für eine Mehrzweckhalle, die auf dem Freigelände errichtet werden und auch ein Besucherzentrum beinhalten soll. In Retz setzt man ebenfalls ganz große Hoffnungen in die Landesausstellung. „Wir haben jetzt inzwischen schon 20 Jahre Kontakt mit den Nachbarn, bemühen uns schon drei, vier Jahre gemeinsame, grenzüberschreitende Projekte zu erstellen, darum ist die Landesausstellung sicher eine großartige Möglichkeit, dies zu verwirklichen“, sagt Helmut Koch (ÖVP), Bürgermeister von Retz, über die Gründe für die gemeinsame Bewerbung.

2018 fällt Entscheidung über Landesausstellung

Es ist jedoch noch nicht sicher, ob es diese Landesausstellung in den beiden Städten geben wird. Eine endgültige Entscheidung wird nächstes Jahr fallen, dann wird man wissen, ob sich Retz und Znaim durchgesetzt haben, oder ob die umfangreiche Vorarbeit doch nicht ausreichend war. Auf jeden Fall habe man aber schon jetzt gewonnen, heißt es in beiden Orten, denn durch die bereits erfolgten gemeinsamen Planungen und Vorbereitungen sei man wieder ein Stück enger zusammengerückt.

Otto Stangel, noe.ORF.at

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