Rollentausch: Schüler als Politiker

Bei der sechsten Jugendenquete „Politik hört zu“ im Niederösterreichischen Landtag präsentierten 150 Schülerinnen und Schüler ihre Überlegungen zu Social Media und Integration. Die Politiker waren an diesem Tag nur Zuhörer.

Die Schülerinnen und Schüler aus sechs niederösterreichischen Schulen saßen auf den Plätzen der Abgeordneten, die Politiker waren Zuhörer in der ersten Reihe. Die vierten Klassen von Neuen Mittelschulen und Gymnasien aus Niederösterreich erarbeiteten zusammen mit ihren Lehrkräften die Themen Social Media sowie Flucht und Asyl.

Mittelschule Zwettl

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Die Private Neue Mittelschule Zwettl beschäftigte sich mit dem Thema Datenmissbrauch

Die Private Neue Mittelschule Zwettl beschäftigte sich mit Gefahren von sozialen Medien. Bei der Präsentation ging es vor allem um Datenmissbrauch und Cybermobbing. Schülerin Doris Jordan präsentierte die Ergebnisse aus der Befragung, die ihre Klasse in der Schule durchgeführt hat: „Ein Viertel unserer Schülerinnen und Schüler hat Angst, selbst einmal Opfer von Cybermobbing zu werden. In unserer anonymen Umfrage gaben zwei Schüler an, selbst schon einmal an einem Vorgang beteiligt gewesen zu sein.“

Soziale Medien im Unterricht

Das Bundesgymnasium Babenbergerring entwickelte Ideen für die Verwendung von sozialen Medien im Unterricht. „Eine unserer Ideen wäre es einen Live-Stream für einzelne Unterrichtsstunden anzubieten. Schülerinnen und Schüler könnten so entspannt von zu Hause arbeiten oder versäumte Stunden als Video ansehen“, erklärten die Schülerinnen.

Das Stiftsgymnasium Seitenstetten beschäftigte sich mit Möglichkeiten zur Integration von Flüchtlingen. Ihre Ergebnisse präsentierten die Schüler in Form eines Rollenspiels als Fernseh-Diskussion. „Ich sehe große Chancen im Sport und Freizeitbereich. Ich weiß von meinen Schulkollegen, dass in deren Fußballmannschaft zwei Flüchtlingskinder mittrainieren und spielen. Über den Sport geht es zu Beginn einfacher. Fußball kann jeder“, so Sophia Grestenberger.

Schüler als Abgeordnete

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Schülerinnen und Schüler auf den Plätzen der Abgeordneten

Integration in der Klasse

Das BG/BRG Laa an der Thaya berichtete von seinen Erfahrungen mit der Integration von Flüchtlingen. In der 4a-Klasse sind zwei Schülerinnen aus Afghanistan. Das Wichtigste sei die gegenseitige Akzeptanz und die Förderung eines angstfreien Klimas in der Gesellschaft.

Ihre Überlegungen den Politikern zu präsentieren, war den Jugendlichen ein Anliegen. Ich wollte einfach zeigen, wie wichtig es ist, dass wir Flüchtlinge in unsere Gesellschaft integrieren, damit wir auch alle friedlich zusammen leben können", so Tobias Strohmeyer von der NNÖMS Ybbs an der Donau. Thomas Raab von der NNÖMS St.Pölten-Viehofen sagte: „Bei uns in der Schule ist ein großer Zusammenhalt zwischen jedem Schüler und daher war es mir sehr wichtig, dass ich darüber rede.“

Penz

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Die Politiker waren nur Zuhörer

Landtagspräsident Hans Penz (ÖVP) ist der Initiator der Veranstaltung, die bereits zum sechsten Mal stattgefunden hat. „Mit dieser Veranstaltung wollen wir euch sensibilisieren, dass es eure Aufgabe auch in Hinkunft sein wird, die Themen aufzuarbeiten, die uns alle bewegen, und Lösungsvorschläge auch zu erarbeiten“, so der Landtagspräsident zu den Schülerinnen und Schülern.

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