Galerie Gugging zeigt “mit strich und farbe”

Die Galerie Gugging zeigt ab Mittwoch zwei Künstler, die unterschiedlicher nicht sein können: Während Oswald Tschirtner seine Werke auf das Wesentliche reduziert, füllt Johann Hauser das Papier mit knalligen Farben.

Der Titel der Ausstellung „mit strich und farbe“ ist tonangebend für den Stil der Künstler: Oswald Tschirtners Werke sind reduziert auf das Wesentliche, mit wenigen Strichen und geringem Einsatz von Farbe gelang es ihm die Essenz des gewählten Themas zu erfassen. Johann Hausers Kunst hingegen zeichnet sich durch kräftige Striche und vor allem durch Farben aus.

1994 gegründet, ist die Galerie Gugging seitdem die Heimat von Gugginger Kunst. Damit ist Kunst gemeint, die in der Nervenheilanstalt in Maria Gugging entstanden ist. Der Psychiater Leo Navratil ließ in den 1960er und 1970erndie Patienten zu therapeutischen Zwecken zeichnen und malen. Navratil war es auch, der Johann Hauser und Oswald Tschirtner zum Zeichnen ermunterte und so ihr Talent entdeckte. Auch der verstorbene Sänger David Bowie, der Art-Brut-Werke sammelte, war Fan von Tschirtners und Hausers Kunst - mehr dazu in Bowie: Kunstwerke aus Gugging versteigert (noe.ORF.at; 10.11.2016).

„Trotz Gegensätze war es eine Harmonie“

Johann Hauser und Oswald Tschirtner waren zu ihren Lebzeiten beste Freunde und wohnten zusammen. „Sowohl im Leben wie auch in der Kunst war bei Tschirtner und Hauser trotz der Gegensätze so etwas wie eine sich ergänzende Harmonie, die wohltuend anregend ist, spürbar“, sagt Julia Katschnig, Geschäftsführerin der Galerie Gugging. Für Tschirtner sind mit Feder gezeichnete Kopffüßler und Menschendarstellungen üblich.

Typische Motive von Hauser sind Schlange, Herz, Mond und Sterne. Die vierzackigen Sterne wurden auch zum Symbol des Hauses der Künstler, wo die Galerie Gugging untergebracht ist. Seit 2009 werden dort neben Gugginger Kunst auch Werke von internationalen Art-Brut-Künstlern gezeigt.

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