Familienzuschlag wird neu berechnet

Das Arbeitsmarktservice (AMS) prüft derzeit mögliche Ergänzungszahlungen beim Familienzuschlag. Notwendig wurde das wegen eines Erkenntnisses des Verwaltungsgerichtshofes, das eine Änderung der Berechnung erforderlich macht.

Diese Neuberechnung des Familienzuschlags könnte für viele Bezieher von Leistungen des AMS auch mehr Geld bedeuten. Der Geschäftsführer des AMS Niederösterreich, Karl Fakler, rechnet damit, dass rund 18,3 Millionen Euro nachzuzahlen sein werden. In Niederösterreich erwartet er etwa 41.500 Anspruchsberechtigte, bundesweit werden es circa 254.000 Personen sein.

Pro Tag werden 97 Cent hinzugerechnet

Das Erkenntnis des Verwaltungsgerichtshofes vom Februar dieses Jahres veränderte den Berechnungsmodus für den Familienzuschlag und für die möglichen Ergänzungsbeträge zum Arbeitslosengeld. Konkret bedeutet das, dass das AMS nun Anträge für den Zeitraum von September 2010 bis Februar 2016 neu prüfen muss, da pro Tag 97 Cent hinzugerechnet werden müssen. Das trifft aber nur zu, wenn im genannten Zeitraum eine Leistung vom AMS bezogen wurde - wie etwa Arbeitslosengeld, Notstandshilfe, Weiterbildungsgeld oder Umschulungsgeld - und zwar im Zeitraum zwischen 1. September 2010 und 23. Februar 2016.

Drei Voraussetzungen müssen gleichzeitig zutreffen

Zusätzlich muss auch für eines oder mehrere Kinder in diesem Zeitraum Familienbeilhilfe bezogen bzw. Unterhalt bezahlt worden sein, und weiters auch der Anspruch für zumindest einen Tag auf Basis eines durchschnittlichen Monatseinkommens (inkl. anteilsmäßiger Sonderzahlungen) zwischen 1.210 Euro und 2.130 Euro bemessen worden sein. Diese Bemessungsgrundlage steht auch auf den aktuellen Mitteilungen des AMS, die Anspruchsberechtigte zugeschickt bekommen.

Antrag auf Nachzahlung an AMS schicken

Nur dann, wenn alle drei Bedingungen gleichzeitig erfüllt sind, kommt es zu einer Nachzahlung. Der Antrag auf Nachzahlung kann nur beim AMS eingebracht werden. Das Arbeitsmarktservice ersucht Betroffene, das ausgefüllte Antragsformular an die zuständige regionale Geschäftsstelle zu schicken. Die Bearbeitung des Antrags auf Nachzahlung des Familienzuschlags wird aufgrund des schon jetzt großen Andrangs einige Monate dauern, erwartet das Arbeitsmarktservice Niederösterreich.

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