Wirtschaftskammer kritisiert Ölheizungs-Verbot

Die Wirtschaftskammer Niederösterreich wehrt sich gegen das in Niederösterreich geplante Verbot von Ölheizungen. Moderne Ölheizungen mit weniger CO2-Ausstoß seien nicht berücksichtigt worden, wird kritisiert.

Die Landesregierung hat angekündigt, die Bauordnung ändern zu wollen: Ölheizungen würden demnach ab 2019 bei Neubauten nicht mehr genehmigt werden. Der Obmann der Fachgruppe des Energiehandels in der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Engelbert Aigner, wehrt sich allerdings strikt gegen das Verbot, als dessen Grundlage der CO2-Ausstoß herangezogen werde. Er verweist darauf, dass bei der neuesten Ölheizungstechnologie 40 Prozent weniger Kohlendioxid ausgestoßen würden, zudem könnten moderne Kessel mit Bioöl als auch in Kombination mit Wärmepumpen betrieben werden.

„Andere Emissionsformen nicht berücksichtigt“

Aigner kritisiert, dass bei der geplanten Änderung der Bauordnung andere Emissionsformen wie Treibhausgase, Stickstoff oder Feinstaub nicht berücksichtigt würden. Öl würde in dieser Hinsicht besser abschneiden als etwa Holz oder Fernwärme. Aktuell gibt es nach Angaben des Niederösterreichischen Energiehandels, der in der Wirtschaftskammer ansässig ist, 100.000 Ölheizungen im Bundesland. Betroffen sind in Zukunft allerdings nur Heizungssysteme in Neubauten. Bestehende bleiben von einem Verbot ausgeschlossen.

Als weiteres Argument führt Aigner an, dass es in Randlagengebieten oft keine Alternative zum Öl gäbe. Zudem würde eine soziale Komponente gegen ein Verbot von Ölheizungen sprechen: Indem der aus seiner Sicht wichtige Energieträger Öl wegfalle, würden andere Heizformen teurer und somit für sozial schwächere Familien nur schwer zu finanzieren sein. „Heizöl ist bei einer Vollkostenrechnung noch immer der effizienteste und günstigste Energieträger“, so Aigner. „Weder Wärmepumpen noch Biomasse können da mithalten.“

Der Energiesprecher der ÖVP Niederösterreich und Landtagsabgeordnete Josef Edlinger zeigt sich in einer Reaktion erstaunt über Aigners Kritik: „Es ist verwunderlich und bedauerlich, dass sich der Geschäftsführer einer bäuerlichen Genossenschaft für Heizöl und damit gegen Pellets und Hackgut stark macht.“

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