Arbeitslosengeld immer öfter gestrichen

Das Arbeitsmarktservice Niederösterreich (AMS) weist auf eine dramatischen Entwicklung bei den Streichungen des Arbeitslosengeldes in Niederösterreich hin. Gegenüber dem Vorjahr sei es zu einer Steigerung von 27 Prozent gekommen.

In Niederösterreich beziehen im langjährigen Durchschnitt 90 Prozent aller Arbeitslosen auch Arbeitslosengeld, derzeit sind es rund 54.000 Menschen. Der Bezug des Arbeitslosengeldes wurde 2015 in 3.191 Fällen gestrichen, im Vorjahr in 4.046 Fällen. Das bedeutet eine Steigerung von 27 Prozent.

„Das ist aber nicht auf eine höhere Arbeitsunwilligkeit zurückzuführen, sondern darauf, dass es aufgrund der leicht ansteigenden Konjunktur mehr offene Stellen und daher auch für jeden Einzelnen die Möglichkeit gibt, mehrere Arbeitsplätze abzulehnen“, erklärte der Geschäftsführer des Arbeitsmarktservice Niederösterreich (AMS) Karl Fakler gegenüber noe.ORF.at.

Kein Geld mehr für sechs oder acht Wochen

Wenn jemand die Annahme einer zumutbaren Arbeit verweigert, dann muss er damit rechnen, dass ihm das Arbeitslosengeld für sechs Wochen gestrichen wird. Wenn sich jemand mehrmals weigert eine zumutbare Arbeit anzunehmen, dann wird das Arbeitslosengeld für acht Wochen gestrichen. Geschieht das dreimal in Folge, gibt es kein Geld mehr. Erst wenn jemand wieder arbeitet, kann er erneut Anspruch auf Arbeitslosengeld geltend machen.

In Wien haben 2016 verbale Übergriffe von Kunden gegen Mitarbeiter des AMS zugenommen - mehr dazu in Mehr verbale Attacken gegen AMS-Mitarbeiter. In den Geschäftsstellen des AMS Niederösterreich ist das laut Fakler nicht der Fall. Pro Jahr gebe es etwa 50 unangenehme Situationen, lediglich in einem einzigen Fall habe die Polizei alarmiert werden müssen.

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