Wr. Neustadt: Aus Altlast wird Rohstoff

Jahrelang wurde über die Aluminiumschlackendeponie in Wr. Neustadt diskutiert, jetzt wurde mit den Arbeiten für die Sanierung begonnen. 80 Prozent der gefährlichen Altlast sollen wiederverwertet werden.

Die Aluminiumschlackendeponie Wr. Neustadt wurde in den Jahren 1974 bis 1991 mit Abfällen der Holz- und Textilindustrie sowie sogenanntem Aluminiumkrätzestaub gefüllt. Die jahrzehntelangen Ablagerungen hatten unter anderem eine Beeinträchtigung des Grundwassers und die Entstehung von Methan und Ammoniak zur Folge.

Unternehmen verlegt Hauptsitz wegen Sanierung

Jetzt starteten schließlich die Arbeiten für die Sanierung. Ein Konsortium aus drei Unternehmen räumt die Aluminiumschlackendeponie. Josef Geiger von der Geiger Unternehmensgruppe sagt zum Projekt: „Wir möchten dieses Verfahren positiv im Sinne der Umwelt, der Wirtschaftlichkeit und des Auftraggebers abwickeln und unsere Aktivitäten hier verstärken.“ Das heißt: Die Geiger Umwelt Gmbh verlegt ihren Hauptsitz von Wienerherberg nach Wr. Neustadt.

Aluschlackendeponie Wiener Neustadt Altlast Sanierung

ORF

Die Sanierung der Aluminiumschlackendeponie wird acht Jahre dauern

Bei der Räumung der Deponie wird nur ein kleiner Teil entsorgt, denn 80 Prozent der als gefährliche Altlast eingestuften Abfälle sollen zum Rohstoff werden. „Das Besondere ist die Verbindung der Sanierung eines Umweltschadens und der Rückgewinnung von wertvollen Rohstoffen“, sagt Rainer Adami von der Geiger Unternehmensgruppe.

Aluminium ist unbeschränkt recycelbar

Auf der Deponie wird eine chemisch-physikalische Abfallbehandlungsanlage errichtet. Mit dieser werden metallisches Aluminium und andere verwertbare Rohstoffe aus der Aluminiumkrätze abgeschieden. Denn Aluminium ist unbeschränkt recycelbar. „Die Produktion von Aluminium ist sehr energieintensiv und insofern ist das eine sehr hochwertige Verwertung und ein wertvoller Beitrag in der Schonung von natürlichen Ressourcen“, so Adami.

Die Sanierung der Deponie wird rund acht Jahre dauern. Das sind zwei Jahre weniger als ursprünglich geplant. In den ersten beiden Jahren wird die für die Sanierung erforderliche Infrastruktur direkt bei der Deponie errichtet. Die eigentlichen Sanierungsarbeiten beginnen im Jahr 2019 und dauern rund fünf Jahre. Das Projektvolumen beträgt 167 Millionen Euro. Finanziert wird die Sanierung aus dem Altlastensanierungsfond.

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