Das tatsächliche Ende der Weihnachtszeit

Das Fest der Darstellung des Herrn ist das letzte Fest in der Weihnachtszeit. Es wird am 2. Februar gefeiert, dem 40. Tag nach Weihnachten. Das Fest ist besser bekannt als Mariä Lichtmess.

Die beiden unterschiedlichen Bezeichnungen haben dieselbe Bibelstelle als Ursprung. 40 Tage nach Christi Geburt, also Weihnachten, musste sich seine Mutter Maria, gemäß der alttestamentlichen Vorschrift einer kultischen Reinigung unterziehen. Eine weitere Regel besagte, dass der Erstgeborene Gott geweiht war und im Tempel „dargestellt“ werden musste, ehe ihn seine Eltern auslösten.

Die Bibel berichtet, dass Maria, Josef und Jesus im Tempel von dem Greis Simeon und einer Witwe namens Hanna erwartet wurden. Simeon war offenbart worden, dass er nicht sterben werde, ehe er nicht den Messias gesehen hätte. Als Jesus nun den Tempel betrat, wurde er von Simeon als Erlöser erkannt. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil steht der Lobgesang des heiligen Simeon im Mittelpunkt des Festes.

Jahresbedarf an Kerzen wird gesegnet

Zu Mariä Lichtmess finden auch in vielen Pfarren Niederösterreichs noch Lichterprozessionen statt. Zahlreiche Legenden ranken sich darum, vermutlich haben diese Lichterprozessionen aber einen heidnischen Ursprung. Zu Mariä Lichtmess wird außerdem der Jahresbedarf an Kerzen gesegnet. Die hohe Bedeutung des Tages ist im Laufe der Jahre verloren gegangen. Traditionell begann mit Mariä Lichtmess wie die Feldarbeit auf den Bauernhöfen.

Die frühere Bedeutung des Festes wird auch durch die zahlreichen Bauernregeln unterstrichen, die es für diesen Tag gibt. Sie alle stimmen darin überein, dass ein unwirtlicher 2. Februar einen baldigen Frühlingsbeginn erwarten lässt: „Wenn’s zu Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit. Doch ist’s zu Lichtmess mild und warm, dann friert’s zu Ostern, dass Gott erbarm“.

Ursula Köhler, noe.ORF.at

Link: