Die „Danubiana“: Arche Noah der Kunst

Es zählt wegen seiner außergewöhnlichen Lage zu einem der schönsten Museen Mitteleuropas. Das „Danubiana Meulensteen Art Museum“ bei Bratislava (Slowakei). Erbaut wurde es auf einer Halbinsel, als eine Art Arche Noah der Kunst.

Es ist schon das außergewöhnliche Erscheinungsbild, das darauf hinweist, dass es sich bei diesem Bau um ein ganz besonderes Museum handelt. Einerseits weist es die Form eines Schiffskörpers auf, andererseits ist es auch direkt auf einer Halbinsel der Donau errichtet worden. Es ist unterteilt in einen Skulpturenpark im Freien, mit etwa 60 Werken slowakischer und internationaler Künstler, und in einen großen Ausstellungsbereich im Inneren des Hauses.

Federführend an dem Projekt mitgearbeitet haben viele Künstler, so auch der slowakische Maler und Bildhauer Peter Pollag, der sich schon vor dem Baubeginn im Jahr 2000 sehr für das Projekt engagiert hat. „Danubiana ist für mich eine sehr wichtige Galerie, denn ich war von Anfang an dabei und man kann sagen, sie ist ein wenig wie mein Kind. Ich habe hier viele Freunde im Museum und auch viele Bekannte und ich meine, das ist schon heute eine sehr wichtige Galerie für die Slowakei, aber auch für das ganze Gebiet, Österreich, Ungarn und die Slowakei“, zeigte sich Pollag überzeugt.

Danubian Meulensteen Museum Bratislava

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Die Donauschwingen, eine 12 Meter hohe Skulptur, geschaffen von Peter Pollag

Allerdings, ohne den holländischen Unternehmer Gerard Meulensteen, hätte es dieses Museum nicht gegeben. Er hat seine beachtliche Sammlung an Skulpturen und Bildern von Expressionisten nach 1945 seinem Freund, Vincent Polakovič, überlassen. Dieser verfolgte über viele Jahre den Traum, ein Museum direkt an der Donau zu bauen. „Ich hatte das große Glück Gerard Meulensteen, das ist ein holländischer Sammler und Kunstmäzen, zu treffen, der meine Träume bezahlt und sein Geld in dieses Museum investiert, das er nach zwölf Jahren der Slowakischen Republik geschenkt hat“, erzählte Polakovič.

Zwei Mal gab es hier auch schon königlichen Besuch, Königin Beatrix von den Niederlanden hat sich bei ihren Besuchen immer sehr begeistert von den verschiedenen Austellungen gezeigt, erzählte Polakovič. Der slowakische Bildhauer Milan Lukac hat eine der beeindruckensten Skulpturen für das Museum geschaffen, ein Pferd, das auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs verendet. Doch hier findet sich sehr vieles an unterschiedlichem künstlerischen Ausdruck.

„Vor allem muss ich sagen, dass die Danubiana eine Arche Noah ist, eine Arche Noah der Kunst, die in Europa die Länder an der Donau verbindet. Sie schwimmt mit der Kunst in, nach und aus Europa weiter. Die Künstler haben hier die Möglichkeit, ihre Kunst zu zeigen, aber auch mit der Crew auf dem Boot zusammenzuschwimmen und zusammenzuarbeiten“, beschrieb er das Projekt.

Danubian Meulensteen Museum Bratislava

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Auch Werke von Hermann Nitsch oder Hannes Mlenek sind hier ausgestellt

Vertreten sind hier auch österreichische Künstler, wie etwa Hermann Nitsch oder Hannes Mlenek. Kunstschaffende zeigen auf diesem außergewöhnlichen Standort ein sehr großes Spektrum ihrer unterschiedlichsten Arbeiten. Im Museum ist man auch vom weiteren Erfolg überzeugt - schon jetzt bereitet man mehrere Ausstellungen vor, bei den sich speziell jene Künstler präsentieren können, die unmittelbar aus den Donauländern von Deutschland bis zum Schwarzen Meer stammen.

Otto Stangel, noe.ORF.at

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