Pornoseite auf St. Pöltner Schulhomepage

Mehrere Internetseiten eines niederösterreichischen Providers sind am Wochenende Ziel von Hackerangriffen gewesen: Auf der Homepage eines Gymnasiums aus St. Pölten tauchte etwa eine asiatische Pornoseite auf.

Zwei Stunden lang waren auf der Homepage der Schule am Samstagabend leicht bekleidete Asiatinnen zu sehen, bevor die Seite offline genommen wurde. Mittlerweile ist die Schulhomepage wieder vollkommen funktionstüchtig. Die Internetseite wurde vor zwei Jahren von der Fachhochschule (FH) St. Pölten während einer Projektarbeit erstellt, die Sicherheitsprogramme dürften seitdem nicht ausreichend erneuert worden sein.

„Wenn man das warten sollte - wer macht das dann?“, sagt Paul Tavolato, Leiter des Studiengangs „Information Security“ an der FH St. Pölten. „Die Studenten haben das gemacht, sind aber nun weg, intern hat man vielleicht nicht die Zeit und das Personal dafür. Natürlich war man beim Warten säumig.“

Paul Tavolato, Leiter des Studiengangs "Information Security" an der FH St. Pölten

ORF

Paul Tavolato, Leiter des Studiengangs „Information Security“ an der FH St. Pölten

Hackerangriffe meist automatisiert

Die meisten Hackerangriffe werden nicht von einzelnen Personen durchgeführt, sondern laufen über Suchmaschinen, die wie im Fall der St. Pöltner Schule meist ihren Ursprung in Asien haben. Diese Hackerroboter klopfen Internetseiten auf Sicherheitslücken ab. Wenn sie fündig werden, verlinken sie kostenpflichtige Seiten. Jeder generierte Klick bringt den Kriminellen Geld. „Das ist mittlerweile ein kriminelles Geschäft. Die finanziellen Ausmaße weltweit werden in der gleichen Höhe wie die Drogenkriminalität geschätzt“, sagt Tavolato. „Da wird sehr viel kriminell Geld erwirtschaftet.“

Laut Bundeskriminalamt wird im Bereich der Cyberkriminalität ein Anstieg verzeichnet. Die Täter seien jedoch oft nicht zu fassen, weil sie sich meist auf einem anderen Kontinent befinden. „Das Internet ist eben weltweit. Ob der in Taiwan oder im Nebenhaus sitzt, ist überhaupt nicht leicht feststellbar“, sagt Tavolato. Der beste Schutz gegen Cyberkriminalität ist laut dem Studiengangsleiter für „Information Security“, die Sicherheitssoftware auf dem letzten Stand zu halten.