Die tausend Gesichter des Peter Minich

Der gebürtige St.Pöltner Peter Minich wäre heuer 90 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass zeigt das Stadtmuseum eine Ausstellung über den Operettenstar, der sein Publikum jahrzehntelang begeisterte.

Die Ausstellung im Stadtmuseum St.Pölten, die unter Beisein von Minichs Witwe, Guggi Löwinger, eröffnet wurde, zeigt die vielen Stationen im Leben des Peter Minich. Der Ausstellungsbesucher wird in der „Jausenstation Minich“ vom Vater des Künstlers, Gustav Minich, empfangen. Die kommunikative Atmosphäre in den Gaststätten der Familie Minich prägte den jungen Peter Minich.

Über seine Kindheit und Jugend in Harland, einem Ortsteil von St. Pölten, führt die Ausstellung zu seinen künstlerischen Anfängen. Seine Zeit im damaligen Stadttheater St. Pölten war geprägt von vielen klassischen Theaterrollen. In einem Schaukasten kann der Besucher einige von Minichs Paraderollen entdecken. In diesem Raum der Ausstellung werden auch die weiteren Stationen seiner Karriere in St. Gallen (Schweiz) und Graz gezeigt.

Starke Bindung zu Heimatstadt St. Pölten

Im goldenen Raum sind neben Preisen und Auszeichnungen auch Fotos von Minichs besonderen Freunden zu sehen, Marcel Prawy oder Robert und Einzi Stolz. Ein weiterer Raum ist den Fan-Beziehungen gewidmet, den Fernsehauftritten und den weltweiten Tourneen. Neben lebensgroßen Fotos zeigt die Ausstellung Original-Kostüme. Der Zylinder in der letzten Vitrine der Ausstellung repräsentiert den Künstler wie kein anderes Kleidungsstück.

Trotz der internationalen Erfolge und der Verbundenheit zu Wien vergaß Peter Minich nie seine Heimatstadt St. Pölten. Er besuchte die Stadt regelmäßig, wohnte auch immer wieder dort. Im Juli 2013 starb Peter Minich an den Folgen einer Lungenentzündung. Er blieb vielen als Gentleman auf der Bühne in Erinnerung. Die Ausstellung im Stadtmuseum ist bis 14. Mai 2017 zu sehen.

Peter Minichs Leben und Wirken

Zu den Glanzrollen Minichs zählten Petrucchio in dem Musical „Kiss me Kate“, Danilo in der „Lustigen Witwe“, Eisenstein in der „Fledermaus“ und Altoum in Puccinis „Turandot“. Dabei hätte der am 29. Jänner 1927 geborene Peter Minich ursprünglich das Werksgasthaus seiner Eltern in St. Pölten-Perschenegg übernehmen sollen. Daraus wurde nichts, ebenso wie aus dem Wunsch, Autokonstrukteur zu werden.

Nach dem Abschluss der HTL Mödling packte Peter Minich das Theaterfieber, er beschloss Schauspieler werden. Er besuchte das Konservatorium Horak, war Eleve am Burgtheater und debütierte im Jahr 1950 am Stadttheater St. Pölten. Es folgten Engagements in Deutschland und der Schweiz. 1956 ersang er sich in Graz erstmals als Tenor Lorbeeren, in der Rolle des Petrucchio im Musical „Kiss me Kate“. 1960 folgte das Engagement an die Volksoper Wien.

Barbara Baldauf, noe.ORF.at

Link: