Niederösterreichs Industrie verspürt Aufwind

Eine Umfrage der Industriellenvereinigung Niederösterreich ergab einen Anstieg der Konjunktur seit dem dritten Quartal 2016. Der Trend bleibt weiterhin positiv. An der Befragung nahmen 44 Unternehmer mit 21.979 Beschäftigten teil.

Die Konjunktur stieg nach Angaben der Industriellenvereinigung Niederösterreich (IV-NÖ) seit dem dritten Quartal 2016 von 6,8 auf 25,1 Prozentpunkte. Die Einschätzung zum Beschäftigtenstand in drei Monaten blieb aber im negativen Bereich. Es gab einen Überhang jener Unternehmen, die mit einem Rückgang im Beschäftigtenstand, also mit Personalabbau, rechneten.

IV-NÖ-Präsident Thomas Salzer sieht Handlungsbedarf bei den Lohnnebenkosten und der Arbeitszeit. Die zuletzt im Regierungsprogramm beschlossene Senkung der Lohnnebenkosten für neu geschaffene Arbeitsplätze sieht er als ersten wichtigen Schritt. „Dennoch müssen wir auch die Kosten für bereits bestehende Jobs senken, um wettbewerbsfähig sein zu können“, so Salzer.

Unternehmen zufrieden mit Geschäftslage

Einen deutlichen Anstieg gab es bei der aktuellen Geschäftslage: Laut Umfrage stieg dieser Saldo im vierten Quartal 2016 von neun auf 36 Prozentpunkte. Während acht Prozent der Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage mit „schlecht“ beurteilten, war fast die Hälfte der Unternehmen (45 Prozent) zufrieden. Die Prognosen rund um die Geschäftslage in sechs Monaten war positiv. 80 Prozent der Unternehmen gingen von einer gleichbleibenden Geschäftslage aus. Mit einer Verbesserung rechneten lediglich 17 Prozent.

Im Vergleich zur letzten Befragung blickten die Unternehmerinnen und Unternehmer für die nächsten Monate deutlich optimistischer in die Zukunft. „Aus Sicht der Betriebe sind folgende Dinge vorrangig: Ein modernes Arbeitszeitgesetz, die allgemeine Senkung der Lohnnebenkosten und natürlich der Dauerbrenner Bürokratie-Abbau“, sagte IV-NÖ-Geschäftsführerin Michaela Roither zu den Ergebnissen.

Handlungsbedarf bei Arbeitszeiten

„Wir sollten die Möglichkeiten der EU-Arbeitszeitrichtlinie für ein praxisgerechteres Gesetz nutzen, um besser auf Auftragsschwankungen reagieren zu können. Gerade in Zeiten des Aufschwungs ist es für die Unternehmen wichtig, die eingehenden Aufträge auch abarbeiten zu können“, sagte Salzer. Größere Gestaltungsmöglichkeiten auf Betriebsebene würden zudem beiden Seiten nützen, sowohl den Unternehmen als auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

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