Mit Fragen und Antworten auf Partnersuche

Immer mehr Menschen finden ihren Partner via Internet oder Smartphone. Dating-Apps am Handy boomen. Acht junge Neunkirchner starteten vor zwei Jahren mit so einer App durch. Das Erfolgskonzept ist ein Frage-Antwort-Spiel.

Bei vielen Dating-Apps am Handy steht vor allem das optische Erscheinungsbild des potenziellen Partners im Vordergrund. Ob es zu einem Kennenlernen kommt, wird oft einzig und alleine anhand des Profilbildes entschieden. Bei der App „Candidate“ ist das anders. „Wir haben den Spieß einmal umgedreht“, sagt Markus Mellmann, einer der Gründer. „Bei uns geht es darum, gemeinsame Interessen herauszufinden und ob man auf der gleichen Wellenlänge ist. Dann sieht man erst das Bild.“

Die Start Up-Gründer

ORF / Kothbauer

Markus Mellmann (2.v.l.) entwickelte die App gemeinsam mit Freunden

Damit nicht nur optische Kriterien entscheiden, kann sich jeder Nutzer fünf Fragen für seinen Gesprächspartner überlegen. Erst wenn die Antworten passen, kann man sich auch dessen Foto ansehen. „Wir haben festgestellt, dass die Community sehr viel Spaß daran hat, dieses Frage-Antwort-Spiel auszureizen und teilweise mit sehr kreativen und humorvollen Fragen an den Start geht“, sagt Mellmann.

300.000 Nutzer weltweit nach zwei Jahren

Im Jahr 2015 entwickelte Mellmann das Frage-Antwort-Spiel gemeinsam mit sieben Freunden. Heute zählen die Start-Up-Gründer etwa 300.000 Nutzer auf der ganzen Welt. Die meisten leben im deutschen Sprachraum, aber auch in den USA und in Indien meldeten sich bereits Nutzer an. Heuer wollen die Gründer die Nutzerzahl verdreifachen und somit mehr als eine Million Menschen weltweit erreichen.

Dating-App Candidate

ORF

Fragen und Antworten sollen dabei helfen, den richtigen Partner zu finden

Dieses ambitionierte Ziel ist aus Sicht der Entwickler durchaus realistisch. Sie sind vom aktuellen Trend, seinen Partner über das Internet kennenzulernen, überzeugt. „Ich glaube, dass es durchaus möglich ist, jemandem im echten Leben kennenzulernen, aber in den letzten Jahren hat eine Sensibilisierung der Gesellschaft stattgefunden, sodass es einfach nicht mehr verpönt ist, wenn man auf verschiedenen Plattformen aktiv ist“, sagt Mellmann.

Nach Angaben der Entwickler sollen sich etwa 4.000 Nutzer nach dem Kennenlernen über die Dating-App auch im echten Leben getroffen haben. Bei wie vielen es auch gefunkt hat, ist aber nicht bekannt.

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