Swetlana Alexijewitsch bei „Literatur im Nebel“
Die weißrussische Journalistin und Autorin Swetlana Alexijewitsch erforscht seit mehr als 30 Jahren die unmittelbaren und langfristigen Auswirkungen von Konflikten und Katastrophen auf die Menschen in der ehemaligen Sowjetunion und über deren Grenzen hinaus. Einige Buchtitel: „Der Krieg hat kein weibliches Gesicht“ (1987), „Die letzten Zeugen. Kinder im Zweiten Weltkrieg“ (1989), „Seht mal, wie ihr lebt. Russische Schicksale nach dem Umbruch“ (1999), „Tschernobyl. Eine Chronik der Zukunft“ (2006) oder „Secondhand-Zeit. Leben auf den Trümmern des Sozialismus“ (2006).
APA/dpa/Kay Nietfeld
Mit ihrem Werk verleiht sie den Leidtragenden traumatischer Ereignisse von Tschernobyl über Afghanistan bis zu den aktuellen politischen und kriegerischen Auseinandersetzungen eine Stimme, lässt die Überlebenden zu Wort kommen und gibt tiefe Einblicke in das Seelenleben der Bevölkerung eines weniger privilegierten Teils unseres Kontinents.
„Ich gehe zu denen, die keine Stimme haben“
„In meinen Büchern erzählt der ‚kleine Mensch‘ von sich. Das Sandkorn der Geschichte“, sagt Alexijewitsch. „Er wird nie gefragt, er verschwindet spurlos, er nimmt seine Geheimnisse mit ins Grab. Ich gehe zu denen, die keine Stimme haben“, so die 68-Jährige.
„Literatur im Nebel“ - eine Veranstaltung der Stadtgemeinde Heidenreichstein in Zusammenarbeit mit dem ORF - beleuchtet das literarische Werk der Autorin eingehend und untersucht seine politische und gesellschaftliche Dimension. Autoren, Schauspielerinnen und Schauspieler wie zum Beispiel Anne Bennent und David Bennent, Nikolaus Habjan, Angelika Klüssendorf, Maria Köstlinger, Adele Neuhauser, Elisabeth Orth, Dimitrij Schad, Bernhard Schir und Franz Schuh lesen aus dem Werk und sind mit Swetlana Alexijewitsch im Gespräch auf der Bühne der Margithalle in Heidenreichstein zu erleben.
Links:
- Nobelpreisträgerin bei „Literatur im Nebel“ (noe.ORF.at; 9.7.2016)
- „Literatur im Nebel“