Fastenaktion als „Welle der Solidarität“

Die traditionelle Fastenaktion der Diözese St. Pölten ruft wieder zur Unterstützung von kirchlichen Hilfsprojekten in Österreich, Afrika, Asien und Lateinamerika auf. Die Aktion versteht sich als „Welle der Solidarität im Land“.

Die 175.000 Fastenwürfel, die in diesen Tagen in den Pfarren ausgetragen werden oder in der Kirche aufliegen, sollen „dazu ermuntern, in den Wochen vor Ostern unseren Lebensstil zu reduzieren und dieses Ersparnis Notleidenden zu spenden“, heißt es in einer Aussendung der Diözese St. Pölten.

Fastenaktion unter dem Motto „Solidarisch leben“

"Durch das Fasten wird auch Nächstenliebe konkret gelebt. Fasten, Spenden und Beten waren immer schon die wesentlichen Elemente der Fastenzeit“, erläutert Karin Hintersteiner, Geschäftsführerin der Fastenaktion. Der Erlös aus der Aktion, die unter dem Motto „Solidarisch leben“ steht, ist für knapp 40 Projekte vorgesehen, die in Afrika, Asien, Lateinamerika und Österreich mitfinanziert werden.

Fastenaktion Diözese Sankt Pölten Pfarre Krummnussbaum

Wolfgang Zarl

Karin Hintersteiner (3.v.l.), die Geschäftsführerin der Aktion, Leopold Pitzl (2.v.r.), Pfarrer in Krummnußbaum (Bezirk Melk) und die Ministranten Alina Gleiss, Fabian Schmid, Magnus Meisinger und Anna Schönbichler (v.l.)

Die Fastenaktion habe mit bescheidenen Mitteln sehr große, positive Veränderungen im Leben vieler Menschen bewirkt, so Hintersteiner. „Wir sind zwar eine relativ kleine Organisation, aber wir können auf vorhandene Strukturen vor Ort zurückgreifen. Daher kommen alle Spenden direkt bei den Bedürftigen an.“

Heuer gibt es erstmals ein Spendengütesiegel, erklärt Hintersteiner, die die Arbeit der Fastenaktion damit voll bestätigt sieht. Unter anderem wird die Pfarre Mabayi in Burundi unterstützt: Die Pfarre versorgt 1.600 Flüchtlinge und braucht dafür dringend Hilfe. Unter den Flüchtlingen sind viele Kinder, die auf sich allein gestellt sind. Sie werden von der Pfarre versorgt und in die Schule geschickt.

Weiters werden unter anderem ein Projekt gegen Menschenhandel im indischen Kalkutta unterstützt, die Ausbildung von Priesterseminaristen in Brasilien oder der Arbeitslosenfonds der Diözese St. Pölten. Bei vielen Projekten sind die Themen Bildung und Selbsthilfe ein Schwerpunkt.

Fastenaktion Diözese Sankt Pölten Pfarre Aschbach

Wolfgang Zarl

Fastenaktion in der Pfarre Aschbach (Bezirk Amstetten) mit P. Georg Haumer

Projekte werden nicht einfach durch eine Geldüberweisung unterstützt. Projektarbeit sei eine Begleitung dessen, was Partner und Zielgruppen in den jeweiligen Orten umsetzen. „Durch den regelmäßigen Kontakt mit unseren Projektpartnerinnen und -partnern erlebe ich, wie wichtig jede einzelne Ihrer Spenden an die Fastenaktion ist“, sagt die Geschäftsführerin der Fastenaktion. Ihr Aufruf: „Setzen wir ein Zeichen und teilen unseren Überfluss mit denen, die weniger haben - damit unsere Welt lebenswert für alle ist!“

Seit 1963 wurden 29 Millionen Euro gespendet

1963 rief die Diözese St. Pölten die Fastenaktion ins Leben, für Bischof Franz Žak war sie damals ein wichtiges Anliegen. In der Fastenaktion sind Projekte aller diözesanen Organisationen in einer einzigen Aktion zusammengefasst, bisher spendeten die Most- und Waldviertler dafür mehr als 29 Millionen Euro. Im Vorjahr waren übrigens Ybbsitz, St. Valentin (beide Bezirk Amstetten) und Scheibbs die Pfarren mit dem stärksten Ergebnis, insgesamt kamen 671.541,25 Euro zusammen.

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