Grauer Star: Langes Warten auf OP-Termine

Die Operation des Grauen Stars gilt als Routineeingriff. Bis diese Augenoperation vorgenommen werden kann, müssen viele Patienten oft monatelang warten. In Wr. Neustadt etwa wartet man fast ein Jahr lang auf einen OP-Termin.

Am Universitätssklinikum St. Pölten werden jährlich etwa 2.700 Operationen des Grauen Stars durchgeführt. Hier warten Patientinnen und Patienten durchschnittlich 36 Wochen, also etwa neun Monate, auf einen Termin für den Eingriff. Dabei könnte dieser eigentlich auch von niedergelassenen Augenärzten durchgeführt werden, heißt es im Universitätsklinikum St. Pölten. Das ist derzeit aber nicht möglich.

Manche Leistungen wären durchaus auch außerhalb eines Krankenhauses denkbar, sagt auch der Ärztliche Leiter des Universitätsklinikums St. Pölten, Thomas Gamsjäger: „Hier ist es natürlich eine durchaus schwierige gesundheitspolitische Fragestellung, um zu tragfähigen Lösungen zu kommen.“

Ärztemangel als zusätzliches Problem

Derzeit müssen die Kliniken den großen Patientenandrang selbst bewältigen. Dazu kommt der akute Ärztemangel, der sich auch bei Augenärzten bemerkbar macht. Freie Facharztstellen könnten teilweise nicht besetzt werden, „weil die Menschen schlicht und ergreifend einfach am Arbeitsmarkt nicht verfügbar sind“, sagt Gamsjäger. In St. Pölten etwa gibt es mehr freie Stellen als Bewerber, heißt es.

Auch bei der Patientenanwaltschaft sieht man die langen Wartezeiten kritisch. „Aus meiner Sicht ist bei solchen Operationen eine Größenordnung von einem halben Jahr auf oder ab zumutbar. Ein Jahr ist sicher sehr, sehr lange“, sagt Patientenanwalt Gerald Bachinger. Er plädiert dafür, dass die Personalressourcen aufgestockt werden, damit der „große Polster“ an Wartenzeiten abgebaut wird.

Links: