Die ersten Marillenbäume blühen

Jedes Jahr lockt die Marillenblüte im Frühjahr tausende Gäste in die Wachau, die sich an dem blassrosa Naturschauspiel erfreuen. Die ersten Marillenbäume in der Wachau blühen bereits, eine Webcam zeigt die Entwicklung der Knospen.

Alle zehn Minuten wird das Bild der Webcam auf der Homepage des Vereins „Original Wachauer Marille“ aktualisiert. Was nach einer eher langweiligen Angelegenheit klingt, stößt aber auf reges Interesse. Bis zu 20.000 Zugriffe täglich werden auf der Internetseite mit der Webcam verzeichnet, sagt der Obmann des Vereins, Franz Reisinger.

Vollblüte könnte am Wochenende beginnen

Aktuell zeigt das Bild acht Knospen, von denen einige bereits aufgebrochen, aber noch nicht geöffnet sind. Die weißen Blütenblätter sind bereits in Ansätzen erkennbar. Bis zum Wochenende erwarten die Marillenbauern, dass die Vollblüte beginnen könnte, vorausgesetzt das Wetter bleibt sonnig und mild. Vor allem im Raum Krems gibt es aber auch schon jetzt blühende Marillenbäume zu bewundern.

„Es gibt einige Bäume, die jetzt schon ein wenig blühen, aber das sind sogenannte ‚Johannismarillen‘, eine Frühsorte der Wachauer Marillen, die auch eine Woche früher reif wird“, so Obmann Reisinger. Derzeit seien die Bäume überwiegend im Stadium der aufgehenden Blüte. Den Beginn der Vollblüte erwartet er zum Wochenende.

Marillenblüte dauert rund eine Woche

„Manchmal geht es dann sehr rasch, dass die Bäume zu blühen beginnen. Wenn es so warm bleibt, dann kann das passieren. Wärme und Licht brauchen die Bäume.“ Wer allerdings dieses Wochenende keine Zeit hat, die berühmte Marillenblüte zu besuchen, den beruhigt der Obstbauer. Die Marillenblüte eines Baumes dauert zwar üblicherweise nur etwa eine Woche. Aber nicht alle Bäume beginnen gleichzeitig zu blühen, etwa drei Wochen lang kann man deshalb in der Wachau die blühenden Marillenbäume bewundern.

Die Wachauer Marille ist übrigens im Gegensatz zu manch anderen Aprikosensorten selbstbefruchtend, sagt der Obstbauexperte der Bezirksbauernkammer Krems Karl Bachinger. Pollen auf der Blüte können die Blüten also direkt befruchten, Insekten unterstützen diesen Vorgang. Bis ins letzte Detail ist aber noch nicht geklärt, wie die Bestäubung der Marillenblüten genau funktioniert. Tatsache ist aber, nur aus etwa fünf Prozent der Blüten wachsen dann auch wirklich Marillen.

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