Bad Vöslau: Gute Geschäfte mit Wasser und Sekt

Wasser, Wein und Sekt bestimmen immer mehr die Entwicklung von Bad Vöslau (Bezirk Baden). Derzeit bemüht sich die Kurstadt um neue wirtschaftliche Perspektiven sowie um mehr Tourismus.

Vor allem das Vöslauer Mineralwasser ist zu einem wichtigen Faktor in der Kurstadt geworden. Es wird von der Vöslauer Mineralwasser AG, deren Werk sich in Bad Vöslau befindet und rund 200 Arbeitsplätze bietet, abgefüllt. Das Unternehmen gehört zum Getränkekonzern Ottakringer Brauerei. Derzeit wird an einem weiteren Ausbau gearbeitet, eine große Lagerhalle soll zukünftig entstehen.

Bad Vöslau, Schlumberger, Vöslauer, Stadtansicht, Kurzentrum

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Das Unternehmen Vöslauer bereitet den weiteren Ausbau des Betriebs vor

Auch das Thermalbad befindet sich im Besitz der Brauerei. Es ist seit 1928 unverändert erhalten geblieben und lockt durch seinen historischen Wert viele Gäste an. Vor elf Jahren wurde der Kurbetrieb errichtet. Mit dem Bau dieser Einrichtung machte die Kurstadt einen großen Schritt im Tourismus. „Durch das Kurzentrum haben sich die Nächtigungen vervielfacht. Früher hatten wir um die 30.000 Nächtigungen pro Jahr. Durch das Kurzentrum haben wir jetzt über 130.000 Nächtigungen“, weiß Joelle Kußnow, die Leiterin der Tourismusabteilung in Bad Vöslau.

Kurzentrum

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Das Kurzentrum erwies sich als wichtiger Tourismus- und Wirtschaftsfaktor

Fünf Millionen Liter Sekt lagern im Goldeck

Ein zweiter Schatz der Region schlummert in der Tiefe des Kellers von Goldeck, der Schlumberger Sekt. Fünf Millionen Liter lagern alleine hier. 1842 erzeugte Robert Schlumberger in Bad Vöslau als Erster in Österreich nach der Champagnermetode Sekt. Derzeit überlegt der Sekterzeuger die gesamte Produktion von Wien, wo das Unternehmen keine Ausbaukapazitäten mehr hat, nach Bad Vöslau zu verlegen Schlumberger überlegt Umzug nach Bad Vöslau (noe.ORF.at; 19.12.2016).

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Statt dem Traditionsbetrieb in der Stadt könnte unmittelbar bei der Autobahn ein neues Werk des Sekterzeugers entstehen

„Es gibt bereits einen Standort bei uns, aber wenn sich die Gemeinde und die Firma Schlumberger hier noch zusammenfinden, wäre das schön. Die Geschichte geht über 200 Jahre zurück und ich glaube, das wäre eine wunderbare Sache für beide“, hofft Bürgermeister Christoph Prinz (Liste Flammer). Die benötigten Baugründe stünden jedenfalls bereit. Die Entscheidung über die Ansiedelung soll noch heuer fallen.

Junge Winzer wollen Weintradition fortsetzen

Auch der Wiener Wald soll touristisch verstärkt genützt werden. Hier soll eine Wanderarena mit ausgeschilderten Wanderwegen entstehen. Untrennbar mit Bad Vöslau ist auch der Wein, wenngleich viele kleine Heurige über die Jahrzehnte wirtschaftlich nicht überleben konnten. Von ihnen zeugen heute nur mehr die Anzeigetafeln im Museum der Stadt.

„In Bad Vöslau, Gainfarn und Großau hat es einmal 300 Heurigenfamilien gegeben. Natürlich nicht gleichzeitig, aber eben 300 Familien, die ausgesteckt und auch Wein produziert haben. Heute sind es knapp 20. Es sind also nicht mehr sehr viele übrig geblieben“, bedauert Silke Ebster, die Leiterin des Museums in Bad Vöslau. Mittlerweile bemüht sich aber eine neue Generation junger Winzerinnen und Winzer darum, die Tradition fortzusetzen. Das Ziel ist dabei klar vorgegeben: Es geht darum sehr gute und gesuchte Qualitäten zu erzeugen und gleichzeitig die Weinbautradition in Bad Vöslau aufrecht zu erhalten.

Städtebaulich noch viele Herausforderungen

Die Stadt mit ihren drei Ortsteilen Bad Vöslau, Gainfarn und Großau, soll behutsam weiterentwickelt werden, heißt es von Seiten der Stadt. Deshalb wird gerade der Flächenwidmungsplan überprüft. „Die Nachfrage nach Wohnraum steigt“, so der Bürgermeister. Etwa für junge Familien sei Bad Vöslau als Wohnort gerade attraktiv. „Es gab einen Zuzug. Es gibt im Vergleich zu den Südbahngemeinden bei uns ein sehr bescheidenes Bauwesen, aber trotzdem waren es in den letzten zehn Jahren 800 Wohneinheiten, die neu geschaffen wurden. Man sieht, dass die Stadt im Wachsen und in der Entwicklung ist“, so der Bürgermeister weiter.

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Diskutiert werden gerade die Neugestaltung des Schloss- und des Badplatzes

Ein weiteres bauliches Projekt der Stadt stellt das Stadtzentrum dar. Bisher durchschneiden die Badener und die Wr. Neustädter Straße die Stadt. Deshalb versucht man nun, die beiden großen Plätze, den Schlossplatz und den Badplatz, neu zu gestalten.

Otto Stangel, noe.ORF.at

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