Erste Details der Biennale-Beiträge

Erwin Wurm und Brigitte Kowanz vertreten heuer Österreich auf der Kunstbiennale in Venedig. Bei einem Empfang des Landes Niederösterreich, das die Beiträge fördert, haben die Künstler am Donnerstag erste Details ihrer Arbeiten verraten.

Eines eint Erwin Wurm und Brigitte Kowanz in jedem Fall. Beide Künstler sind seit vielen Jahren mit ihren unkonventionellen Arbeiten und Skulpturen international erfolgreich. Wurm wurde mit seinen „One Minute Sculptures“ bekannt. Kowanz machte sich mit ihren Lichtinstallationen einen Namen. Auch bei der 57. Biennale in Venedig wollen beide mit ihren Arbeiten für Furore sorgen.

Besucher als lebende Wurm-Skulptur

Wurm erfüllt es mit Freude bei der Biennale ausstellen zu dürfen. "Es ist spannend und interessant.“ Der Bildhauer wird seinen Beitrag im historischen Pavillon Österreichs in Venedig zeigen. Den Raum bezeichnet er als „nicht mehr wirklich zeitgemäß“, weil man, so Wurm, etwa keine Nägel in die Wand schlagen darf. „Ich hab das aber angenommen als Herausforderung und habe etwas gemacht. Ich stelle meine Arbeiten hinein, beschäftige mich aber nicht mit der Architektur an und für sich.

Wurm

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Erwin Wurm vertritt Österreich heuer auf der Kunstbiennale in Venedig

Wurm, dessen Werk seit vielen Jahren auch mit der Kunsthalle Krems in Verbindung steht, wird performative Skulpturen im Pavillon ausstellen. „Die Besucher sind eingeladen nach meinen Anweisungen die Skulpturen zu realisieren und auszuführen.“ Eine Konkurrenzsituation zwischen seinem und jenem Beitrag von Kowanz sieht er nicht.

Kowanz zeigt virtuelle Räume in einem Zubau

Auch die gebürtige Wienerin Kowanz, die seit einigen Jahren in Niederösterreich wohnt, spricht nicht von einer Konkurrenz. „Es ist ein ganz großes Ereignis und bedeutet mir sehr viel. Das letzte Jahr war sehr intensiv. Jetzt ist die Arbeit fertig. Das ist wunderbar.“

Der Beitrag der Künstlerin Kowanz wird in einem eigens errichteten Zubau im Garten zu sehen sein. Kowanz wird „eine große Installation, eine Art Wandarbeit“ zeigen. „Die Arbeit besteht aus verschieden beschichteten Spiegeln und erzeugt Licht zwischen den Spiegeln. Das wiederum erzeugt einen virtuellen Raum. Es sind neue Inhalte meiner Arbeit, die erstmals dann auf der Biennale sein werden. Es geht um Netzräume und um virtuelle Räume.“

Kowanz

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Brigitte Kowanz wird eine „Art Wandarbeit“ präsentieren

Mikl-Leitner: „Positives Signal für Niederösterreich“

Die Kunsthalle Krems und das Land Niederösterreich luden am Donnerstagabend ins Palais Niederösterreich in der Wiener Herrengasse zu einem Empfang anlässlich der bevorstehenden Biennale und zu einer Podiumsdiskussion. Mehr als 300 geladene Gäste aus Kunst, Kultur, Wissenschaft, Politik und Wirtschaft waren zu Gast. Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) unterstrich bei ihrem ersten offiziellen Auftritt als Landeshauptfrau von Niederösterreich die Bedeutung von Kunst und Kultur als innovativer und gesellschaftlicher Impulsgeber.

Das Land Niederösterreich fördert die heurigen Biennale-Beiträge Österreichs. „Es ist einfach schön, wenn zwei Künstler bei der Biennale mit dabei sind, die ein sehr enges Naheverhältnis zu Niederösterreich haben. Das ist ein sehr positives Signal, dass wir in Niederösterreich weltoffen sind und vor allem offen sind für zeitgenössische Kunst", so die Landeshauptfrau. Mikl-Leitner kündigte an, neue Akzente im Kulturbereich setzen zu wollen, etwa in der Kulturvermittlung, wie sie sagt. „Mir ist es wichtig, dass die Kinder zur Kultur gebracht werden.“ Zudem soll der digitalen Kunst mehr Augenmerk geschenkt werden und im Filmbereich will sie junge Künstlerinnen und Künstler unterstützen.

Biennale

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Mikl-Leitner will neue Akzente im Kulturbereich schaffen

Kunstbiennale beginnt am 13. Mai

„Viva Arte Viva“ lautet das Motto der 57. Kunstbiennale, die heuer von 13. Mai bis 26. November im Arsenale sowie den Giardini in Venedig stattfindet. Die Biennale di Venezia (offiziell italienisch L’Esposizione Internazionale d’Arte, La Biennale di Venezia) ist eine internationale Kunstausstellung in Venedig. Sie findet seit 1895 alle zwei Jahre statt.

Seit Beginn der Biennale in Venedig 1895 hat Österreich bis auf zwei Mal immer teilgenommen. Das Spektrum der österreichischen Beiträge reicht von Gustav Klimt, Egon Schiele, Oskar Kokoschka zu den vielfältigen Positionen der zeitgenössischen Kunst, etwa zu Maria Lassnig, Arnulf Rainer oder VALIE EXPORT.

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