Gars erhält Institut für Gendermedizin

In Gars am Kamp (Bezirk Horn) soll ein Institut für Gendermedizin entstehen. Dieses Fach beschäftigt sich mit den Unterschieden in der Behandlung von Krankheiten bei Männern und Frauen.

Bei dem Forschungsinstitut für Gendermedizin handelt es sich um eine Kooperation zwischen der Medizinischen Universität Wien und dem österreichischen Gesundheitskonzern VAMED. Dieser betreibt in Gars am Kamp bereits seit 2011 das Frauengesundheitszentrum „la pura women’s health resort kamptal“, nach Angaben der VAMED-Gruppe das einzige Gesundheitszentrum dieser Art in Europa. Das macht es für auch für die Medizinische Universität Wien interessant, hier Forschungsprojekte zur geschlechterspezifischen Medizin umzusetzen.

Arbeitsmöglichkeiten gegen Erkenntnisse

VAMED-Generaldirektor Ernst Wastler freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem Universitätsinstitut, deren Leiterin Alexandra Kautzky-Willer im Vorjahr als „Wissenschaftlerin des Jahres“ ausgezeichnet wurde. Auf der Arbeit von Kautzky-Willer fußt etwa die „la puraMed Fastentherapie“, die unter der ärztlichen Leitung von Dr. Barbara Gebhard entwickelt wurde. Sind doch gerade Frauen etwa durch Schwangerschaften oder Wechseljahre mit Gewichtsschwankungen konfrontiert und schon in jüngeren Jahren gefährdet, Stoffwechselerkrankungen zu entwickeln.

Die VAMED-Gruppe stellt den Studierenden Arbeitsmöglichkeiten zur Verfügung. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sollen wiederum den Frauen im Wellness- und Gesundheitsresort „La Pura“ zu Gute kommen. Seitens der Gemeinde Gars am Kamp steht man dem neuen Institut sehr positiv gegenüber. Die Gründung des Forschungsinstitutes für Gendermedizin würde Gars als Gesundheitsstandort zusätzlich aufwerten.

Frauen haben weniger gesunde Lebensjahre

Frauen leben im Schnitt einige Jahre länger als Männer, haben allerdings im Vergleich weniger gesunde Lebensjahre, teilte VAMED in einer Aussendung mit. Laut Statistik Austria würden Frauen durchschnittlich 22,6 Lebensjahre durch „funktionale Beeinträchtigungen“ eingeschränkt sein, das sind um 4,4 Jahre mehr als Männer. Doppelbelastungen und Lebensstil spielen eine Rolle, ein weiterer Grund ist jedoch auch die Medizin.

Die Gender-Medizin erforscht die Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei Gesundheit und Krankheit von Frauen und Männern mit dem Ziel, zu einer besseren Behandlungs- und Lebensqualität von Frau und Mann beizutragen.

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