Weltrekordversuch am Sonntagberg

30.000 Höhenmeter in 48 Stunden: Diesen Weltrekord will Extremsportler Stefan Wagner brechen und es damit ins „Guiness Buch der Rekorde“ schaffen. Wagner möchte dazu 243 Mal auf den Sonntagberg (Bezirk Amstetten) radeln.

Nach monatelangem Training geht es für Stefan Wagner am Freitag um 15.00 Uhr endlich los. Dann wird der Extremsportler erstmals den 1,24 Kilometer langen Anstieg von der Ortschaft Sonntagberg (Bezirk Amstetten) in Richtung Basilika Sonntagberg in Angriff nehmen und anschließend sofort wieder hinunter zum Ausgangspunkt fahren. Dieses Szenario wird sich danach mindestens 242 Mal wiederholen. So lautet zumindest der Plan des 38-jährigen Extremsportlers aus Waidhofen an der Ybbs.

Stefan Wagner auf dem Sonntagberg

ORF / Klaus Fischer

Schafft es Wagner tatsächlich 243 Mal auf den Sonntagberg hinauf, hätte er mehr als 30.000 Höhenmeter mit dem Rad zurückgelegt und den Weltrekord „heim ins Mostviertel“ geholt, wie er sagt. „Ich rechne damit, dass ich den Rekord am Sonntag am Vormittag geschafft habe. Aber nachdem ich bis 15.00 Uhr Zeit habe, will ich die Bestmarke natürlich ausbauen, solange ich genug Kraft habe“, fiebert Wagner seiner Rekordjagd entgegen.

„Wer schläft verliert!“

Der selbstständige Unternehmer trainierte in den vergangenen Monaten so gut wie jede freie Minute für sein großes Ziel. „Ich bin pro Woche bis zu 30 Stunden auf dem Rad gesessen und habe natürlich auch viel Intervalltraining gemacht. Bei zwei Trainingslagern in Kroatien habe ich mir dann den Feinschliff geholt und jetzt kann ich sagen, dass ich körperlich in der Form meines Lebens bin“, lässt Wagner keine Zweifel aufkommen, dass er sein Vorhaben verwirklichen kann.

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Hinauf und hinunter mit wenig Pausen

Diesen Weg auf den Sonntagberg hinauf und wieder hinunter wird Stefan Wagner bis Sonntag hunderte Male zurücklegen.

Wagner wird sich auf dem Weg zum erhofften Rekord so wenig Ruhephasen wie möglich gönnen. „Schlafen wäre natürlich erlaubt, aber diese Zeit fehlt mir dann am Ende. Wer schläft verliert und deshalb werde ich mich nur hin und wieder kurz ausruhen um die Augen zu schonen, weil doch auch sehr viel Konzentration gefragt ist.“ Respekt habe er vor allem vor den Nachtstunden, sagt Wagner, "weil die Müdigkeit dann sicher am größten sein wird. Da hoffe ich auf viele Fans und um die Unterstützung meines Teams.“

Schon bei seiner Vorbereitung überließ Wagner nichts dem Zufall. Spannend bleiben jedoch bis zuletzt auch Umwelteinflüsse. Wagners Betreuerinnen und Betreuer sorgten deshalb vor und sind auch auf „Besuch aus dem Wald“ vorbereitet, wie Wagner erklärt: „Die Strecke liegt direkt im Waldgebiet und es kann zu Wildwechsel kommen. Da werden wir natürlich auch aufpassen, dass kein Tier auf die Strecke kommt. Wenn es bei 90 km/h zu einem Zusammenprall kommt wäre das für alle fatal.“

Stefan Wagner auf dem Sonntagberg

ORF / Klaus Fischer

„Nutella“ als Belohnung

Während der Fahrt nimmt Stefan Wagner fast ausschließlich Flüssignahrung zu sich. Eine Zusatz-Motivation gibt es aber: „Immer wenn ich 30 Auffahrten geschaffte habe, bekomme ich von meiner Crew einen Löffel Nutella als Belohnung“, lacht Wagner. Und wenn alles vorbei ist? „Dann machen wir alle gemeinsam eine große Party am Sonntagberg, vorausgesetzt, ich bin dann noch fit.“

Die Chancen stehen aber gut, wenn Stefan Wagner sein Motto umsetzt: „Es werden sicher Schmerzen kommen, aber die existieren eigentlich nur im Kopf.“ Bei der Basilika wird jedenfalls jeder Anstieg genau protokolliert werden. Am Ende werden die Daten eingereicht. Und im Idealfall darf sich Stefan Wagner dann „Weltrekord-Halter“ nennen.

Klaus Fischer, noe.ORF.at